WC / Toilette Ratgeber
1. Kaufberatung
Eine Toilette ist eine sanitäre Einrichtung, auf die niemand verzichten möchte. Allerdings gibt es bei der Wahl des stillen Örtchens für die eigene Wohnung einige Dinge zu beachten, denn Toilette ist nicht gleich Toilette!
Dabei lassen sich nicht nur bei der Ausstattung der Toilette Unterschiede zwischen verschiedenen Modellen finden; ganz grundsätzlich gibt es unterschiedliche Bauarten, sodass man sich mit diesen vor dem Kauf in jedem Fall damit auseinandersetzen sollte.
Im Folgenden soll mithilfe eines kurzen Ratgebers ein grober Überblick über die verschiedenen vorhandenen Toiletten-Arten gegeben werden, um die Suche für Verbraucher zu vereinfachen.
2. Grundsätzlich: Welcher Abgang ist überhaupt vorhanden
Eine wichtige Voraussetzung für die Entscheidung, welches WC überhaupt in Frage kommt, ist, welcher Abgang zur Verfügung steht. Dieser schränkt nämlich die Wahl der Toilette ein und kann zudem nicht so einfach geändert werden.
Konkret es um die Frage, in welche Richtung das Abflussrohr im Badezimmer bzw. WC geht. Dieses kann entweder senkrecht in den Boden, oder waagerecht in die Wand gehen. Wer gerade neu baut, kann diese Entscheidung natürlich noch bequem selbst treffen, doch in den meisten Bädern muss man sich hier mit vollendeten Tatsachen zufriedengeben.
Für maximale Flexibilität steht dabei ein waagerechter Abgang. Wer hier also die Wahl hat, sollte zumindest darüber nachdenken, diesen vorzuziehen. Grundsätzlich ist aber auch der Umbau von einem senkrechten zu einem waagerechten Abgang möglich.
3. Stand-WC oder Hänge-WC?
Der Abgang hat vor allem einen Einfluss darauf, welche Art von WC man in sein Bad überhaupt einbauen kann.
Im Falle eines senkrechten Abgangs ist ohne größere Umbaumaßnahmen nur der Einbau eines Stand-WCs denkbar. Wie es der Name bereits impliziert, steht dieses fest auf dem Boden. Dies hat zur Folge, dass man etwas umständlich um die Toilette herumwischen muss, wenn man das Bad säubert. Bei Stand-WCs ist es außerdem in den allermeisten Fällen nicht möglich, den Spülkasten zu verstecken.
Wer einen waagerechten Abgang im Bad hat, kann zwar auch ein dementsprechendes Stand-WC einbauen, hat aber zusätzlich die Alternative, sich stattdessen für ein elegantes Hänge-WC zu entscheiden. Diese haben keinen direkten Bodenkontakt, was die Reinigung unterhalb der Toilette natürlich dementsprechend stark vereinfacht. Außerdem kommt es mit einer geringeren Einbautiefe aus.
Bei Hänge-WCs kommt man dafür allerdings nicht um die Installation einer Vorwand herum. Hinter dieser werden dabei der Spülkasten und die Rohrleitungen versteckt. Die Vorwand kann entweder halbhoch (1,20 m) oder raumhoch sein, je nach persönlicher Vorliebe. Außerdem hat man die Wahl zwischen einer frei stehenden Variante und einer solchen, die vor eine bereits bestehende Wand montiert wird. Der Knopf für die Spülung ist in jedem Fall in die Vorwand eingelassen.
Sorgen um die Tragstärke eines Hänge-WCs sind übrigens unbegründet. Eine richtige Montage vorausgesetzt, kann ein Hänge-WC auch kräftig gebaute Menschen ohne Probleme tragen.
Sind die Platzverhältnisse sehr beschränkt, findet man unter dem Lemma Raumspar-WCs Toiletten mit besonders kleinen Maßen. In praktisch allen Fällen handelt es sich dabei um Hänge-WCs.
4. Tiefspüler oder Flachspüler – Welche Beckenart darf es sein?
Die nächste Entscheidung, die man zu treffen hat, ist die hinsichtlich der Beckenart.
Die heutzutage am meisten genutzte Art ist dabei der Tiefspüler. Hier landen die Ausscheidungen direkt im Wasser, wodurch die Geruchsbelästigung so gering wie möglich gehalten wird. Nachteil ist, dass Wasser an das Gesäß des Benutzers hochspritzen kann.
Ein Klassiker aus hiesigen Breiten, der jedoch immer seltener anzutreffen ist, ist der Flachspüler. Hier landen die Ausscheidungen nicht direkt im Wasser, sondern auf einer Art Stufe. Beim Spülen werden sie dann mit dem Wasser zum Ablauf nach vorne entsorgt. Diese Bauart erlaubt eine einfachere Untersuchung des Stuhlgangs, führt jedoch auch zu einer erhöhten Geruchsentwicklung.
Eine weitere Alternative, die jedoch für die private Nutzung größtenteils ohne Bedeutung ist, ist die Hocktoilette, bei der die Ausscheidungen direkt in ein Loch im Boden fallen. Ein direkter Kontakt zur Toilette findet dabei nicht statt, daher gelten Hocktoiletten als besonders hygienisch.
5. Der letzte Schliff: Die richtige WC-Ausstattung
Hat man sich für eine Bauart und Beckenform entschieden, geht es ans Klären der finalen Details. Dies betrifft in erster Linie das Design, das grundsätzlich durch die Bauform vorgegeben ist. Wer sich nicht mit dem sterilen Look der Sanitärkeramik zufriedengeben möchte, kann zudem über den Erwerb eines speziell designten WC-Deckels nachdenken. Beachtet werden sollte nur, dass der Sitz aus einem hygienischen Material bestehen und einfach zu reinigen sein sollte.
Wer noch weiter gehen und seine Toilette zur Wohlfühloase umfunktionieren möchte, ist mit einem Dusch-WC am besten beraten. Toiletten dieser Art sind vor allem aus Japan bekannt. Sie verfügen über mehrere Funktionen, mit denen sie sowohl sich selbst als auch den Intimbereich automatisch reinigen können. Außerdem kann die Sitzfläche beheizt werden, sodass man auch im Winter ohne Angst vor einem kalten Gesäß sein Geschäft verrichten kann.
Ebenfalls nicht unerwähnt bleiben sollten die neuartigen spülrandlosen WCs, bei denen vor allem die Reinigung der Innenfläche wesentlich einfacher ausfällt.