Kaffeemaschinen Ratgeber
1. Jeder gute Tag beginnt mit einem Kaffee
Kaffee ist in Deutschland ein außerordentlich beliebtes Getränk. Etwa 150 Liter Kaffee werden pro Kopf im Jahr konsumiert. Das entspricht etwa einem halben Liter täglich. Zwar schießen Coffeeshops in Deutschland derzeit wie Pilze aus dem Boden aber dennoch werden rund 60 Prozent des Kaffees zuhause getrunken. Laut des statistischen Bundesamtes waren es im Jahr 2014 genau 84,6 Prozent der deutschen Haushalte, in denen sich eine Kaffeemaschine befand. Der traditionell zubereitete Filterkaffee ist dabei mit Abstand am beliebtesten, was aber zu einem großen Teil an den geringen Anschaffungskosten einer Filter-Kaffeemaschine liegen dürfte.
Im Folgenden präsentieren wir Ihnen verschiedene Möglichkeiten der Kaffeezubereitung und geben Ihnen anschließend Tipps zur Wahl der für Sie richtigen Kaffeemaschine.
2. Filterkaffee - Die beliebteste Möglichkeit der Kaffeezubereitung
Auf keine andere Weise wird der Kaffee hierzulande so häufig zubereitet, wie mit einer Filterkaffeemaschine. Bei dieser besonders reinen Form der Zubereitung, tropft heißes aber nicht kochendes Wasser auf die Kaffee-Röstung Ihrer Wahl, sickert durch das Pulver hindurch und kommt anschließend als frischer Kaffee aus dem Filterhalter.
Der Kaffee fließt aus dem Filterhalter zumeist in eine Glaskanne aber es gibt auch zahlreiche Modelle bei denen man es mit einer Thermokanne zu tun hat. Thermokannen halten den Kaffee länger heiß und aromatisch als eine Glaskanne und es wird keine Warmhalteplatte benötigt. Bei einigen sehr kleinen Kaffeefiltermaschinen fließt der Kaffee direkt in die Tasse.

Für einen optimalen Kaffeefluss und um den Aufwand möglichst gering zu halten, wird das Kaffeepulver nicht direkt in die Maschine, sondern zunächst in einen Filter gegeben. In den meisten Haushalten werden Filter aus Papier verwendet aber eine Zubereitung mit einem Kunststoff-, Porzellan- oder Metallfilter ist ebenfalls möglich und bietet einige Vorteile. So lassen sich diese Permanentfilter einfach reinigen und sind immer wieder verwendbar, so dass keine Folgekosten in Form von Papierfiltern entstehen.
Günstige Filterkaffeemaschinen verfügen zumeist über eine Glaskanne, eine Warmhaltefunktion und einem Tropfstop-System. Mit dem Kaufpreis steigt zumeist auch die Anzahl der Funktionen. So besitzen Modelle im höheren Preissegment oft einen Timer, eine automatische Abschaltung und besondere Brühverfahren. Ein optimiertes Brühverfahren stellt etwa das Direktbrühsystem dar, bei dem das Aufbrühen per Hand nachgeahmt wird, indem das Wasser Schwall-artig und nicht tröpfchenweise auf den Kaffeepulver gegeben wird.
Um einen optimalen Kaffeegenuss durch eine Filterkaffeemaschine zu ermöglichen, sollten einige Dinge beachtet werden. So ist es ratsam, frische Bohnen direkt vor der Zubereitung zu mahlen, um eine optimale Aromaentfaltung zu gewährleisten. Der Mahlgrad sollte dabei zwischen 0,3 und 0,5 Millimeter liegen. Je feiner Sie den Kaffee mahlen, desto stärker wird anschließend das Heißgetränk.
Wenn Sie auf bereits gemahlenen Kaffeepulver zurückgreifen, sollten Sie auf Merkmale "schonend", "nach klassischem Verfahren" oder "mild geröstet" achten. Laut eines Berichts des Bayerischen Rundfunks kann man hier von einer relativ hohen Kaffee-Qualität ausgehen.
3. Arabischer Kaffee (Mokka) - Traditionelle Zubereitung im Cezve-Topf
Hierbei handelt es sich um eine sehr traditionelle Zubereitung von Kaffee, bei der möglichst fein gemahlener Kaffee in einem Cezve-Topf zusammen mit Wasser, Zucker und Kardamom erhitzt wird. Dabei sollte der Topf kurz bevor der Mokka überschäumt vom Herd genommen werden, um diesen anschließend erneut auf die Herdplatte zu legen. Dieser Vorgang wird drei bis fünf Mal wiederholt, bis man den erhitzen Kaffee mit einem Glas Wasser ablöscht und den Mokka genießen kann.
Wenn Sie Ihren Kaffee süß und sehr kräftig mögen, dann dürfte Ihnen Mokka besonders gut schmecken. Allerdings ist der Aufwand den man für eine Tasse Mokka betreiben muss relativ hoch, so dass zumeist nur ausgesprochen traditionsbewusste Kaffeetrinker die Muse finden, das Getränk zuzubereiten. Nichtsdestotrotz, sollten Sie arabischen Mokka zumindest einmal probiert haben!
4. Instant-Kaffee - Schnell und einfach
Instant-Kaffee ist löslicher Kaffee in Granulat-Form, welcher mit heißem aber nicht mehr kochenden Wasser übergossen wird. Anschließend muss man nur noch kurz umrühren und schon kann man den fertigen Kaffee zu sich nehmen.
Die Zubereitung mit Kaffee-Extrakt ist vor allem für jene geeignet, die selten Kaffee trinken und sich nicht extra eine Kaffeemaschine anschaffen möchten. Alles was Sie hier für das Herstellen des schwarzen Heißgetränks benötigen ist ein Wasserkocher oder ein Kochtopf. Allerdings ist der Geschmack von Instant-Kaffee nicht wirklich berauschend, so dass es für echte Kaffee-Liebhaber kaum in Frage kommt, diesen regelmäßig zu trinken.
5. Kaffeepad-Maschine - Einfache Zubereitung von Kaffee und Espresso
Kaffeepads sind kleine runde Zellstoff-Säckchen, in denen sich etwa sieben Gramm Kaffee befinden. Aufgrund ihrer speziellen Form ist ihre Nutzung nur mit dafür vorgesehenen Kaffeemaschinen möglich.
Im Jahr 2001 war es die Senseo-Kaffeepadmaschine der holländischen Firma Philips, welche in Deutschland das Zeitalter der Kaffeepadmaschinen einläutete. Aufgrund von Patent-Bestimmungen war es zunächst nur möglich Kaffeepads des niederländischen Tee-, Kaffee- und Tabakkonzern Douwe Egberts zu verwenden aber mittlerweile gibt es eine Vielzahl von verschiedenen Anbietern von Kaffeepads, die mit dem Original kompatibel und zu einem relativ günstigen Preis im Supermarkt erhältlich sind.
Bei der Kaffeepadmaschine wird das Wasser in einem Boiler bis auf eine Temperatur von etwa 90 Grad erhitzt und mit Hilfe einer speziellen Pumpe durch das Kaffee-Pad gepumpt. Dabei entsteht eine Crema, wie man Sie vom hochwertigen Kaffee beim Italiener kennt.
Einige Kaffeepadmaschinen besitzen zudem einen Milchaufschäumer, welcher Sie dazu befähigt zusätzlich Cappuccino, Café Latte oder andere Kaffeegetränke mit einer Milchkomponente zu erzeugen.
6. Kapselmaschine - Portionsweise Kaffeeerzeugung

Das Kapselsystem wurde bereits im Jahr 1976 von der Firma Nestlé patentiert aber erst seit einer Zusammenarbeit mit dem Kaffeemaschinen-Hersteller Krups Anfang der 1990 Jahre, kann man von einem Durchbruch dieses Systems sprechen.
Genau so wie auch bei einer Kaffeepadmaschine, handelt es sich bei einer Kapselmaschine um ein Gerät mit dem man Kaffee portionsweise erzeugen kann. Die Kapsel wird dafür in einen speziellen Kapselkäfig gelegt, wo Sie vorne direkt vor dem Brühvorgang von Nadeln durchstochen wird. Anschließend wird heißes Wasser mit einem hohen Druck durch die Kapsel gepresst. Das Ergebnis ist ein nahezu perfekter Kaffee, bzw. Espresso, welcher mit einer feinen Crema einhergeht.
Auch bei Kapselmaschinen gibt es einige Modelle mit einem Milchaufschäumer, so dass Sie auch hier nicht auf Getränke wie Cappuccino und Co verzichten müssen, wenn Sie bereit sind für ein solches Gerät etwas tiefer in die Tasche zu greifen als bei einem herkömmlichen Automaten dieser Art.
Es gibt mittlerweile verschiedene Kapsel-Systeme und nicht alle sind auf Kaffee, Espresso und Ristretto beschränkt. So ist es etwa mit dem Tassimo- aber auch mit anderen Heißgetränkesystemen möglich Tee und Kakao zu erzeugen und das Dolce Gusto System hat auch Kaltgetränke wie Eiskaffee im Programm.
7. Kaffee-Vollautomaten & Halbautomaten
Kaffeevollautomaten erfreuen sich einer immer größer werdenden Beliebtheit in Deutschland. In etwa 13 Prozent der deutschen Haushalte steht eine solche Maschine. Vor einigen Jahrzehnten sah dies noch ganz anders aus, da solche Geräte sehr groß und dem gastronomischen Gewerbe vorenthalten waren. Heute gibt es Kaffeevollautomaten, die eine Breite von nicht einmal 20 cm besitzen und sich somit auch in kleine Küchen platzieren lassen. Auch der Kaufpreis solcher Maschinen verringert sich zunehmend, wobei dieser in der Regel immer noch um einiges höher ist, als bei Filterkaffee-, Kapsel- oder Kaffeepad-Maschinen.

Beim Kaffeevollautomaten können Sie Kaffee und andere Getränke per Knopfdruck erzeugen. Es handelt sich sozusagen um einen Selbstbedienungsautomaten, den Sie lediglich mit Wasser und Kaffeebohnen befüllen müssen. Den Rest erledigt die Maschine und dazu zählt auch das Mahlen der Bohnen, wobei es auch Modelle gibt, die ein separates Fach für bereits gemahlenen Kaffeepulver besitzen.
Da Vollautomaten auch über einen Milchaufschäumer verfügen, lassen sich auch Getränke wie Cappuccino, Latte Macchiato und Milchkaffee herstellen. Einige Vollautomaten besitzen einen Milchbehälter, während andere Automaten die Milch aus einem externen Behältnis ansaugen, was vor allem in-puncto Reinigung einige Vorteile birgt.
Halbautomaten - Siebträgermaschinen für Individualisten
Halbautomaten sind nicht ganz so komfortabel wie Vollautomaten, erzeugen den Kaffee aber in einer genau so guten Qualität. Diesen Automaten fehlt oft ein Mahlwerk, so dass Sie die Kaffeebohnen selber mit einer Kaffeemühle mahlen oder auf fertigen Kaffeepulver zurückgreifen müssen. Das Pulver wird bei Halbautomaten in einen Siebträger gegeben, durch den das erhitzte Wasser mit einem hohen Druck hindurch gepresst wird. Bei diesem Vorgang entsteht die als Qualitätsmerkmal geltende "Crema".
8. weitere Zubereitungsarten
Die French Press - Die Kaffeepresse für einen reinen Geschmack
Bei der auch als Kaffeepresse, Kaffeedrücker und Pressstempelkanne bekannten French Press wird zunächst frisch gemahlener oder bereits fertiger Kaffeepulver in eine Glaskanne gegeben. Danach wird heißes aber nicht mehr kochendes Wasser auf den Pulver gegossen. Anschließend wird mit einem Löffel umgerührt, bevor man den Kaffee, je nach Geschmack, etwa vier Minuten ziehen lässt.
Bevor man den Kaffee nun genießen kann, presst man den lose im Kaffee schwimmenden Kaffeepulver mit einem dafür vorgesehenen Metallfilter nach unten.
Bei diesem aus dem Frankreich des 18. Jahrhunderts stammenden Verfahren entsteht zwar eine Crema aber diese ist nicht mit der Crema guter Voll- oder Halbautomaten zu vergleichen. Dennoch gibt es eine ganze Reihe an Vorteilen bei der Kaffeeerzeugung mit der French Press-Methode: Das Wasser kommt ohne Umwege direkt mit dem Kaffeepulver in Kontakt, was einen besonders reinen und intensiven Geschmack bedeutet. Des Weiteren lässt sich der Geschmack durch die Kaffeemenge, die Ziehzeit und den Mahlgrad des Kaffeepulvers leicht beeinflussen. Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Aspekt ist die leichte Reinigung eines solches Systems.
Es gibt aber auch einige Nachteile des French Press Systems zu benennen. So ist es recht fragil, da es hauptsächlich aus Glas besteht. Des Weiteren ist die Konsistenz von Kaffee, der mit diesem System gebrüht wird, oft von feinen Kaffee-Partikeln geprägt, die auf der Zunge zu spüren sind. Im Gegensatz zum Filterkaffee, werden bei der French Press Methode viel weniger Kaffeefette und -öle herausgefiltert.
Handfilter - Ein Klassiker unter den Zubereitungsarten
Beim Handfilter handelt es sich um ein praktisches Utensil, mit dem man im Handumdrehen ohne eine Filterkaffeemaschine Filterkaffee brühen kann. Im Grunde erfüllt er den selben Zweck, wie der Filterhalter bei einer Filterkaffee-Maschine. Zunächst wird ein Filter in den Handfilter gegeben und mit Kaffeepulver befüllt. Anschließend wird heißes aber nicht mehr kochendes Wasser - am besten mit einer Temperatur von 90 bis 95 Grad - auf das Pulver gegossen, welches am anderen Ende des Handfilters als fertiger Kaffee wieder heraus kommt. Kochendes Wasser wird nicht verwendet, da der Kaffee aufgrund einer Zerstörung kleiner Kaffeepartikel sonst bitter schmeckt.
Die Art und Weise wie man den Kaffee aufquellen lässt ,wird in Fachkreisen auch als "blooming" bezeichnet und ist eine kleine Wissenschaft für sich. Ziel ist ein gleichmäßiges Durchweichen des Kaffeepulvers, so dass man ein optimales Aroma erhält.
Kaffee-Perkolator - Ein Espressokocher für einen starken, heißen Mokka
Da der von Bialetti vor über 60 Jahren entwickelte Kaffee-Perkolator mit dem Dampfprinzip und ohne Druck arbeitet, handelt es sich nicht wie fälschlicherweise oft angenommen um einen Espressokocher. Vielmehr handelt es sich bei dem erzeugten Heißgetränk um Mokka, welcher aber einen Espresso-ähnlichen Geschmack besitzt. Auf eine Crema hofft man hier vergeblich und auch die Konsistenz unterscheidet sich von der eines richtigen Espressos.
Die Zubereitung mit dem Kaffee-Perkolator ist für Ungeübte gar nicht so leicht - zumindest im Vergleich mit anderen Kaffeezubereitungs-Methoden. So muss darauf geachtet werden die achteckige Kanne genau zum richtigen Moment vom Herd zu nehmen. Wird sie zu früh von der Hitzequelle genommen, kann es passieren, dass das Kaffeepulver nur von einem Teil des heißen Wassers durchdrungen wird. Wenn man hingegen zu lange wartet, kann die Kanne recht schnell überkochen.
Wenn Sie Ihre Gesundheit betreffend auf Nummer sicher gehen möchten, sollten Sie sich für einen Kaffee-Perkolator aus Edelstahl und nicht aus Aluminium entscheiden. Zwar sind die Espressokocher aus Aluminium günstiger in der Anschaffung aber sie stehen unter Verdacht bei einem häufigen Gebrauch die Gesundheit negativ beeinflussen zu können.
9. Die Wahl der richtigen Kaffeemaschine
Bei der Wahl der richtigen Kaffeemaschine gilt es einiges zu beachten. Um die Auswahl etwas einzuschränken, konzentrieren wir uns auf die gängigsten Kaffee-Zubereitungsmethoden und klammern eher selten verwendete Verfahren, wie etwa mit dem Kaffee-Perkolator oder einem Cezve-Topf aus.
Ein wichtiger Aspekt bei der Anschaffung einer Kaffeemaschine sind der Kaufpreis und die Folgekosten. Wenn Ihnen geringe Anschaffungskosten und niedrige Folgekosten wichtig sind, dann machen Sie mit einer Filterkaffeemaschine nichts falsch. Es gibt sehr günstige Filterkaffeemaschinen, die qualitativ hochwertigen Kaffee erzeugen, wobei man allerdings aufgrund der Zubereitungsart ohne Druck auf eine Crema verzichten muss.

Wer den Aufwand nicht scheut, kann sich stattdessen auch eine French Press oder einen Handfilter zulegen, welche ebenfalls im eher niedrigen Preissegment angesiedelt sind. Bei der French Press entstehen keinerlei Folgekosten, da keine Papierfilter benötigt werden.
Wenn Sie bereit sind ein paar Euro mehr für ein gesteigertes Geschmackserlebnis zu investieren, dann sollten Sie sich Kaffeepad oder Kaffee-Kapselmaschinen näher anschauen. Diese sind zu einem erschwinglichen Preis zu haben, bergen aber nicht zu unterschätzende Folgekosten, da die Pads und Kapseln vergleichsweise teuer sind. Wenn Sie nur selten Kaffee zu sich nehmen, dürfte dieser Aspekt allerdings nicht all zu schwer ins Gewicht fallen.
Die Stufe danach wäre dann der Halbautomat. Hier hat der Kaffee, bzw. Espresso eine Crema wie beim Italiener. Zwar ist der Aufwand aufgrund des Siebträgersystems ein wenig höher als bei einem Vollautomaten und der Bedienungskomfort etwas geringer aber dafür kann man von einer sehr guten Kaffeequalität sprechen.
Wenn Sie es besonders komfortabel bei der Zubereitung Ihres Heißgetränks mögen und eine große Auswahl an Getränken schätzen, dann ist die Anschaffung eines Kaffeevollautomaten eine Überlegung wert. Je nach Modell müssen Sie nur einen Knopf drücken, um das gewünschte Getränk erzeugen zu lassen.
An der Getränkevielfalt mangelt es bei günstigen Kaffeevollautomaten zumeist nicht. Teure Voll-Automaten unterscheiden sich von günstigen Modellen in den meisten Fällen durch eine bessere Verarbeitungsqualität, einen höheren Bedienungskomfort und besseren Materialien.
10. Video - Kaffeemaschinen im Test
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