Kühl-Gefrierkombinationen Ratgeber
1. Kaufberatung Kühlschränke und Gefriergeräte
Bei der Wahl zum richtigen Kühlgerät aber auch beim Umgang im Alltag gibt es eine Menge Dinge die man beachten sollte. In unserem kleinen Ratgeber zu Kühl- und Gefriergeräten versuchen wir Unklarheiten klarzustellen und eine kleine Entscheidungshilfe für die Wahl zum passenden Gerät zu geben.
2. Arten von Kühlgeräten
Man unterscheidet hier grundlegend zwischen Kühlschränken und Gefriergeräten, wobei es natürlich auch eine Kombination aus beiden sein kann. Je nachdem welchen Zweck das neue Gerät erfüllen soll, hat hier jede Klasse ihre Vor- und Nachteile. Nachfolgend geben wir über die Arten einen kurzen Überblick.
Alle Kühlschrank- und Gefrierschrankarten, ebenso wie die Kombinationen, gibt es sowohl als Standgerät, als auch als Einbaugerät. Standgeräte stehen unabhängig von der Küchenzeile im Raum, edle Optiken und Retro-Geräte sind hier häufig besonders beliebt. Die Einbaugeräte lassen sich in der Regel in die Küchenmöbel integrieren und sind somit von Außen nicht immer als Kühlgerät erkenntlich.
Der Kühlschrank
Der einfache Kühlschrank
Mit einem einfachen Kühlschrank ist ein Modell gemeint, welches sich ausschließlich auf das Kühlen beschränkt. Dies bedeutet hier wird auf ein integriertes Gefrierteil verzichtet, auf neueste Techniken im Gegenzug jedoch nicht zwangsläufig. Meist handelt es sich bei solchen Geräten, egal ob Einbau- oder Standgerät, um recht preiswerte und auch kompakte Vertreter.
Diese sind gerade in Single-Haushalten sehr beliebt. Hier können sie platzsparend aufgestellt werden, sie bieten für 1-2 Personen ausreichend Stauraum und sind zudem günstig in der Anschaffung. Hohe Leistungen, hoher Komfort und modernste Technologien finden man auch in diesem Bereich.
Vor- & Nachteile des einfachen Kühlschranks
- kompakte Abmessungen möglich
- meist preiswert
- neueste Technologien möglich
Der Kühlschrank mit integriertem Gefrierfach
Beim Kühlschrank mit Gefrierfach handelt es sich im Prinzip um die Light-Version von Kühl- und Gefrierkombinationen. Meist im oberen Teil des Geräts findet man im Innenraum ein kleines Gefrierfach. In der Regel bietet ein solches Fach nicht mehr Platz als 30 Liter, meist noch weniger. Hier finden lediglich eine Packung Eis, eine Pizza oder das Tiefkühl-Gemüse Platz.
Solche Gefrierfächer dienen der kurzzeitigen Aufbewahrung, sie sind nicht so leistungsstark wir richtige Gefriergeräte und auch ist aufgrund mangelnder Isolierung mit einem höheren Verbrauch zu rechnen. In den höherpreisigen Regionen wird dies häufig durch eine feste Kühlbox mit eigener Kühlung ausgeglichen.
Vor- & Nachteile des Kühlschranks mit Gefrierfach
- günstiger als Kühl- und Gefrierkombinationen
- zusätzliche Gefrierfunktion
- Platz für kleine Lebensmittel
Kühl- und Gefrierkombinationen
Kühl- und Gefrierkombinationen sind mittlerweile die beliebtesten Geräte in vielen Haushalten. Hier wird der klassische Kühlschrank mit einem Gefrierschrank kombiniert. Meist übereinander angeordnet besitzen beide Bereich ihre eigene Tür und häufig auch getrennte Kühlkreisläufe. Durch diese lässt sich jeder Bereich einzeln regeln. Auch diese Klasse gibt es als Stand- oder Einbaugerät.
Zum eigentlichen Kühlvolumen das von Modell zu Modell unterschiedlich ausfällt, hat man hier den Vorteil eines Gefrierbereiches, welcher meist ein Volumen zwischen 70 und 120 Liter bietet. Gerade für Nutzer die eine Gefrierfunktion nutzen wollen aber kein separates Gerät aufstellen wollen, sind beim Kühl- und Gefrierschrank an der richtigen Adresse.
Vor- & Nachteile des Kühl- und Gefrierschranks
- Kombination aus Kühlen und Gefrieren
- 2 Türen für die jeweiligen Bereiche
- recht großes Volumen möglich
- kein Platz für separates Gefriergerät notwendig
Side-by-Side Kühlschränke
Side-by-Side Kühlschränke sind eine besondere Form der Kühl- und Gefrierkombinationen. Hier hat man es meist mit riesigen Geräten zu tun, welche häufig einen Nutzinhalt von insgesamt rund 500 Liter bieten. Rund die Hälfte des Gesamtvolumens entfällt dabei auf den Gefrierbereich.
Im Gegensatz zu einem klassischen Kühl- und Gefrierschrank besitzt der Side-by-Side zwar ebenso ebenso zwei Türen, statt übereinander sind diese jedoch nebeneinander angebracht. So hat man je nach Modell auf der einen Seite den Kühlbereich, auf der anderen Seite den Gefrierbereich.
Neben dieser amerikanischen Variante, gibt es eine spezielle Art nach französischen Vorbild. Der so genannte French-Door-Kühlschrank besitzt meist zwei Türen im oberen Bereich, hier hinter verbirgt sich der Kühlteil. Darunter gibt es jedoch eine weitere Tür oder mehrere Schubladen in denen der Gefrierbereich untergebracht wird.
Der Side-by-Side Kühlschrank, egal ob nach amerikanischen oder französischen Vorbild, hat neben dem großen Stauraum meist eine ganze Reihe an zusätzlichen Features und Möglichkeiten. So findet man hier häufig einen Wasser- oder Eispender, ein moderner Display wird zur Bedienung genutzt und auch ein Flaschenhalter findet man in den meisten dieser Geräte.
Vor & Nachteile des Side-by-Side Kühlschranks
- Kombination aus Kühlen und Gefrieren
- sehr viel Stauraum
- sehr viele Farben und Designs möglich
- diverse Zusatzfunktionen wie Eis- und Wasserspender möglich
Wein- und Flaschenkühlschränke
In einem klassischen Kühlschrank können Lebensmittel und auch Getränke untergebracht werden. Nutzer die eine eigene Bar im Keller haben oder anderweitig gerne Gäste bewirten greifen häufig jedoch zu einem speziellen Kühlgerät für Flaschen. Hierbei handelt es sich meist um kleinere Geräte die gerade auf die Abmessungen von Flaschen und auch Getränkedosen konzipiert wurden.
Als besondere Form hat sich hier in der letzten Zeit der Weinkühlschrank etabliert, welcher gerade bei Liebhabern sehr gern genutzt wird. Hier lässt sich die Temperatur des Weines speziell auf die Wünsche einstellen.
Vor- & Nachteile des Getränkekühlschranks
- kompakte Bauweise
- spezielle Konzipierung für Flaschen und Dosen
- oftmals schickes Design
- zuverlässige Kühlung von Getränken
- optimale Temperaturen für Getränke regelbar
Der Gefrierschrank
Wie auch beim Kühlschrank, gibt es den Gefrierschrank als Standgerät oder als Modell zum Einbau in die Küchenzeile. Gerade wenn eine größere Anzahl an Lebensmittel für einen längeren Zeitraum haltbar gemacht werden sollen, bietet sich ein solcher, separater Gefrierschrank als Alternative an. Gerade in Familien ist ein größerer Vorrat an Tiefkühlkost oftmals gewünscht und notwendig.
Der Gefrierschrank bietet im Vergleich zu Tiefkühltruhe zwar meist nicht ganz so viel Platz, dafür ist durch die Lagerung in oftmals transparenten Schubladen eine größere Übersicht geboten. Aufgrund einer höheren Leistung bei der Kühlung verbraucht ein solcher Gefrierschrank jedoch standardmäßig mehr Energie als ein normaler Kühlschrank.
Vor- & Nachteile des Gefrierschranks
- übersichtliche Lagerung des Gefrierguts
- mehr Volumen als bei einer Kühl- und Gefrierkombination
Die Gefriertruhe
Die Gefriertruhe oder auch Kühltruhe ist eine weitere Möglichkeit Lebensmittel auch für längere Zeit haltbar zu machen. Wir der Name schon sagt, handelt es sich hier um ein Gerät in Form einer klassischen Truhe. Die Größe kann dabei durchaus stark variieren, je nach gewünschtem Platz gibt es hier Volumen von rund 150 bis 300 Liter.
Im Vergleich zum Gefrierschrank findet die Aufbewahrung hier nicht in Schubladen statt, sondern Lebensmittel werden im großen Kühlraum über- und nebeneinander gestapelt. Eine Modelle bieten spezielle Einhänge-Körbe für eine etwas bessere Übersicht, generell ist diese bei einem Schrank jedoch besser. Dafür lässt sich in der Tiefkühltruhe jedoch meist mehr unterbringen, gerade für größere Familien bietet sich eine solche demnach an.
Vor- & Nachteile der Gefriertruhe
- großer Stauraum möglich
- auch große Lebensmittel oder Verpackungen lassen sich problemlos verstauen
- lange Speicherung der Kälte auch bei Stromausfällen
- häufig recht stromsparend
3. Die Energieeffizienz
Im Vergleich zu anderen technischen Geräten laufen Kühl- und Gefriergeräte permanent und verbrauchen demnach häufig eine Menge Strom. Beim Kauf eines Kühlschranks, egal welcher Art, sollte man demnach immer einen Blick auf seine Verbrauchswerte werfen. Da ein Kühlschrank meist für einen Zeitraum von 10 Jahren oder noch mehr angeschafft wird, kann man hier viel Geld sparen wenn man sich für ein Gerät mit bestmöglichster Effizienz entscheidet.
Seit geraumer Zeit sind Hersteller von Kühlschränken und anderen Geräten gesetzlich verpflichtet ihre Geräte mit einem gut sichtbaren Energie-Label oder Energieverbrauchs-Etikett auszustatten. Auf diesem findet man Angaben zum Jahresstromverbrauch in Kilowatt, zum Nutzinhalt, zur Geräuschentwicklung und auch zur Energieeffizienzklasse.
Zur einer verbraucherfreundlichen Einschätzung des Stromverbrauchs wurden die so genannten Energieeffizienzklassen geschaffen. Hierbei handelt es sich um eine Klassifizierung auf einer Skala von A+++ (sehr verbrauchsarm) bis zu G (sehr hoher Verbrauch). Die Klasse A+++ ist seit 2011 die beste Energieklasse bei Kühlgeräten, gegenüber einem Gerät der Klasse A verbrauchen diese etwa 70 Prozent weniger Strom.
Bei der Anschaffung eines Kühlschrankes sollte man demnach nicht nur auf den Preis achten, sondern in die Rechnung immer auch die Energieverbrauchswerte einbeziehen. So kann sich ein teurer Kühlschrank mit EEK A+++ schon nach kurzer Zeit als die bessere Wahl darstellen als ein günstigeres Modell mit schlechterer Energieeffizienzklasse.
4. Lebensmittel richtig im Kühlschrank verstauen
Lebensmittel benötigen im Kühlschrank die unterschiedlichsten Temperaturen. Einige Produkte mögen es kälter, andere hingegen etwas wärmer. Der Kühlschrank unterscheidet dabei verschiedene Kühlzonen in denen Lebensmittel am besten gelagert werden.
Die kälteste Zone befindet sich dabei meistens auf der untersten Ablage direkt über den Gemüsefach und auch an der Rückseite des Geräts. In dieser Zone herrschen Temperaturen von etwa null bis fünf Grad Celsius. Hier ist der ideale Ablageraum für verderbliche Waren wie Fleisch, Fisch und Wurst.
Generell lässt sich sagen, umso höher das Fach, desto höher sind auch die Temperaturen.
Für Produkte wir Milch, Joghurt und Käse ist damit eine Aufbewahrung in der Mitte des Kühlschranks am sinnvollsten. In den oberen Etagen hebt man am besten offene Lebensmittel, Konserven, Eingemachtes oder Gläser auf.
Für Obst und Gemüse bieten die meisten Kühlschränke spezielle Fächer. In den meist in Schubladen-Form vorhandenen Bereichen können Gemüse und Obst bei sechs bis acht Grad Celsius am längsten frisch gehalten werden.
Weiterer Stauraum wird meist in der Tür geboten, hier herrschen die mildesten Temperaturen des Kühlschranks, rund zehn bis 15 Grad Celsius. Eier, Butter, Dressings, Ketchup oder Getränke werden am besten in den Ablagemöglichkeiten der Tür aufbewahrt.
5. Fragen und Antworten
Welches Volumen sollte mein neuer Kühlschrank am besten haben?
Die Größe des Kühlschrankes hängt individuell von der Größe des Haushalts und der darin befindlichen Personen ab. Pauschal sollt man hier mit rund 100 Litern für den Single-Haushalt rechnen, pro weitere Person sind etwa 50 Liter zu empfehlen. Dabei hängt das passende Volumen natürlich aber immer auch von den ganz persönlichen Bedingungen ab, kauft man nur einmal in der Woche ein ist ein größerer Kühlschrank ratsam, wer lieber täglich frisch kocht und einkauft, der wird mit einem kleineren Gerät auskommen.
Bei Gefrierschränken ist es ähnlich, auch hier hängt das benötigte Volumen natürlich vom Verhalten der persönlichen Lagerhaltung ab. Für kurze Lagerung reichen im Normalfall 50 bis 80 Liter, längerfristige Lagerungen werden pro Person mit etwa 130 Liter gerechnet.
Welche Art von Kühlschrank bzw. Gefrierfach ist die richtige für mich?
Bei der richtigen Wahl zum passenden Gerät spielen die verschiedensten Faktoren eine wichtige Rolle. Zum einen natürlich immer das Budget, der große Side-By-Side Kühlschrank ist deutlich teurer und verbrauchsintensiver als ein klassischer Kühlschrank oder eine Kühl-und Gefrierkombination.
Zum anderen spielt die Größe des Haushalts und das damit zusammenhängende Volumen (siehe 4.1) eine wichtige Rolle. Nutzer die gerne frisch essen und nicht auf Tiefkühlkost setzen, denen reicht ein einfacher Kühlschrank mit kleinem Gefrierfach. Wer Lebensmittel auf Vorrat kauft und länger frisch halten möchte, wird nicht um eine Kombination oder die separate Anschaffung eines Gefrierschrankes oder einer Gefriertruhe herumkommen.
Was verrät mir die Energieeffizienzklasse über den Kühlschrank?
Diese Frage haben wir in Punkt 2 bereits ausführlich erläutert. Bei Kauf eines neuen Kühlschrankes sollte man immer ein Auge auf die Verbrauchswerte des Geräts werfen. Je besser die Energieeffizienz, desto geringer fallen die Folgekosten aus. Hier macht es häufig Sinn sich für effizientere Geräte zu entscheiden, die Mehrkosten bei der Anschaffung holt man häufig schon durch geringen Stromverbrauch wieder raus.
6. Glossar
Abtauen / Abtauautomatik
Durch ein regelmäßiges Abtauen wird die Energieeffizienz von Kühl- und Gefrierschrank deutlich gesteigert. Bei herkömmlichen Geräten kommt es zu einer Eisbildung im Innenraum, durch diese benötigt der Kühlschrank deutlich mehr Energie. Um Mehrkosten zu vermeiden sollte man demnach 1-2 Mal im Jahr abtauen.
Moderne Geräte übernehmen diesen Job durch verschiedene Technologien wie NoFrost welches eine Eisbildung verhindert, oder eine Abtauautomatik jedoch von ganz alleine, diese Techniken benötigen wiederum mehr Strom.
Eine Alternative stellen Low-Frost-Geräte dar, hier wird statt auf ein aufwendiges Umluftsystem wie bei NoFrost auf eine verstärkte Isolierung gesetzt, das Abtauen ist nur etwa alle 5 Jahre notwendig.
Klimaklasse
Die Klimaklasse eines Kühlschrankes gibt Auskunft über den möglichen Einsatzort des Geräts. Unterschiedliche Temperaturzonen werden hier bedacht, im Keller ist es natürlich kühler als in der Küche oder im beheizten Wohnzimmer.
- SN (Subnormal): Umgebungstemperaturen von 10 bis 32 Grad Celsius
- N (Normal): Umgebungstemperaturen von 16 bis 32 Grad Celsius
- ST (Subtropen): Umgebungstemperaturen von 16 bis 38 Grad Celsius
- T (Tropen): Umgebungstemperaturen von 16 bis 43 Grad Celsius
Für normale, beheizte Räume sind Geräte mit der Klimaklasse N demnach ideal, für den Keller nutzt man hingegen besser das Modell mit der Klasse SN.
Kühlleistung
Die Kühlleistung wird bei Gefrierfächern jeder Art zur Leistung angegeben. Die Einstufung erfolgt hier durch Sterne.
- * (1 Stern):Temperaturen bis Minus 6 Grad Celsius erlauben ein kurzfristiges Einlagern gefrorener Lebensmittel
- ** (2 Sterne):Temperaturen bis Minus 12 Grad Celsius für eine Lagerung bis zu einem Monat
- *** (3 Sterne):Temperaturen bis Minus 18 Grad Celsius für eine Lagerung bis 3 Monate
- **** (4 Sterne):Temperaturen von Minus 18 Grad Celsius und kälter für eine reguläre Lagerung von Gefriergut
MultiFlow
Beim MultiFlow-System handelt es sich um eine spezielle Technik die für eine konstante und gleichmäßige Kühlung im Innenraum des Kühlschrankes sorgt.
Geräte mit einer solchen Funktion kühlen auf allen ebenen gleich, bei der Lagerung muss man demnach keine speziellen Hinweise beachten und auch temperaturempfindliche Lebensmittel werden immer optimal gelagert.
Super-Kühlen / Super-Gefrieren
Die Superkühlen- bzw- Supergefrieren-Funktion sind moderner Leistungsbeschleuniger eines Kühl- und Gefrierschrankes. Wenn man sich dieser Funktionen bedient sorgt das Gerät für einen schnellen Ausgleich der Temperaturschwankungen im Kühlbereich, oder aber für die schnelle und schonende Einfrieren frischer Lebensmittel.