Kondom Ratgeber
Kondome – Schutz, Sicherheit und Vielfalt
Lümmeltüte, Überzieher, Präser oder Gummi - Das Kondom hat sich zu einem der wichtigsten Verhütungsmitteln entwickelt. Es bietet nicht nur Schutz vor ungewollten Schwangerschaften, sondern auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Dank kontinuierlicher Weiterentwicklung gibt es heutzutage eine Vielzahl an Optionen in unterschiedlichen Größen, Materialien und Geschmacksrichtungen. Dadurch kann jeder eine passende und angenehme Option für sich finden.
Warum sind Kondome so wichtig?
Sie sind eine der effektivsten Methoden zur Verhütung ungewollter Schwangerschaften und zum Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen (STIs). Sie bilden eine physische Barriere, die den direkten Kontakt zwischen Schleimhäuten verhindert und so das Risiko einer Infektion erheblich reduziert. Neben ihrer Schutzfunktion bieten sie auch den Vorteil, dass sie einfach in der Anwendung sind und keine hormonellen Nebenwirkungen haben. Zudem sind sie überall erhältlich und eine der kostengünstigsten Verhütungsmethoden.
Was sind die Vor- und Nachteile von Kondomen?
Aspekt | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|
Schutz vor Krankheiten | Effektiver Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen (z. B. HIV, Chlamydien). | Kein 100%iger Schutz, kann bei falscher Anwendung reißen. |
Verhütungssicherheit | Hohe Sicherheit bei richtiger Anwendung, kein Einfluss auf Hormone. | Geringere Sicherheit als hormonelle Methoden (Pearl-Index ca. 2-12). |
Verfügbarkeit | Ohne Rezept erhältlich, überall zu kaufen. | Kann in bestimmten Situationen vergessen oder nicht verfügbar sein. |
Einfache Anwendung | Direkt einsetzbar, kein medizinischer Eingriff nötig. | Erfordert Übung für korrekte Anwendung, kann den Moment unterbrechen. |
Material & Verträglichkeit | Latex- und latexfreie Varianten verfügbar, für Allergiker geeignet. | Manche Menschen empfinden ein verringertes Empfindungsvermögen. |
Kosten | Günstig und in verschiedenen Größen und Ausführungen erhältlich. | Langfristig teurer als andere Verhütungsmethoden wie die Pille oder Spirale. |
Welche Arten gibt es?
Kondome gibt es in zahlreichen Varianten, die sich in Material, Größe, Form, Beschichtung und Zusatzfunktionen unterscheiden. Die gängigsten Modelle bestehen aus Latex, während Latexfreie Alternativen aus Polyurethan oder Polyisopren für Menschen mit Latexallergien geeignet sind. Zudem gibt es extra dünne Kondome für ein intensiveres Gefühl, gerippte oder genoppte Modelle für zusätzliche Stimulation und besonders reißfeste Varianten für mehr Sicherheit. Auch Kondome mit Geschmack oder besonderen Gleitmitteln sind verfügbar, um den individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden.
Wie sicher ist ein Kondom?
Vor allem die Sicherheit beim Geschlechtsverkehr soll mit Hilfe eines Kondoms verstärkt werden. Die Sicherheit von Verhütungsmitteln generell lässt sich am sogenannten Pearl-Index ablesen, dieser ist auf den amerikanischen Biologen Ramyond Pearl zurückzuführen. Der Pearl-Index errechnet sich wie folgt: Die Anzahl der Schwangerschaften wird durch die Anzahl der Frauen dividiert, anschließend wird 12 (für die 12 Monate eines Jahres) durch die Anwendungsmonate dividiert. Beide Zahlen werden mit 100 multipliziert.
Am Beispiel des Kondoms ergibt sich ein Pearl-Index von 2 bzw. 0,6 bei einer optimalen Anwendung. Von 100 Frauen die ein ganzes Jahr (12 Monate) mit einem Kondom verhütet haben, werden 2 bzw. 0,6 im Durchschnitt Schwanger. Im Vergleich dazu besitzt die Antibabypille einen Index von 0,1, ein Diaphragma von 1, ein Hormonimplantat von 0 und die Kalendermethode einen Pearl-Index von 9.
Welche Kondomgrößen gibt es?
Es gibt sie in verschiedenen Größen, die sich nach dem Penisdurchmesser richten, um sicheren Halt und Komfort zu gewährleisten. Die Breite reicht in der Regel von 47 mm bis 69 mm (nominale Breite, gemessen im flach liegenden Zustand). Standardkondome haben eine Breite von 52–56 mm, während kleinere oder größere Modelle für besseren Sitz erhältlich sind. Die richtige Größe sorgt für Sicherheit und ein angenehmes Tragegefühl. Um die passende Größe zu finden, sollte der Penisumfang im erigierten Zustand gemessen und die entsprechende Breite gewählt werden. Ein schlecht sitzendes Kondom kann rutschen oder einengen, weshalb die richtige Passform entscheidend ist.
Wie setzt man ein Kondom richtig auf?
Vor dem Öffnen der Verpackung sollte darauf geachtet werden, dass sie nicht mit scharfen Gegenständen oder Fingernägeln beschädigt wird. Das Kondom wird dann auf die Eichel gesetzt und vorsichtig über den erigierten Penis abgerollt. Dabei muss darauf geachtet werden, dass das Reservoir an der Spitze nicht mit Luft gefüllt ist, damit genügend Platz für das Ejakulat bleibt. Nach der Ejakulation sollte es vorsichtig entfernt und entsorgt werden, um ein Auslaufen zu vermeiden.
Welche Fehler sollte man vermeiden?
Häufige Fehler bei der Verwendung von Kondomen können deren Schutzwirkung erheblich beeinträchtigen. Dazu gehören eine falsche Lagerung, etwa in heißen oder feuchten Umgebungen, die das Material porös machen kann. Auch die Nutzung von ölhaltigen Gleitmitteln, wie Vaseline oder Massageölen, kann Latexkondome beschädigen und zu Rissen führen. Zudem sollten sie nicht mehrfach verwendet oder nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums eingesetzt werden, da sie dann nicht mehr zuverlässig sind.
Wie hat sich das Kondom im Laufe der Geschichte entwickelt?
Zeitraum | Entwicklung |
---|---|
Antike (~ 3000 v. Chr.) | Erste Hinweise auf Schutzmittel aus Leinen, Tierdärmen oder Leder, z. B. im alten Ägypten und China. |
Mittelalter & Renaissance | Casanova nutzte angeblich Leinensäckchen, die mit Kräutern getränkt waren, als Schutz. |
17. Jahrhundert | Erste dokumentierte Nutzung von Schafsdärmen als Präservative, vor allem in Europa. |
19. Jahrhundert | Einführung von Gummikondomen nach der Erfindung der Vulkanisation durch Charles Goodyear. |
20. Jahrhundert | Massenproduktion von dünnen Latexkondomen ab den 1920er Jahren, zunehmende gesellschaftliche Akzeptanz. |
21. Jahrhundert | Weiterentwicklung mit ultradünnem Latex, latexfreien Varianten und innovativen Designs für mehr Komfort. |
Welche Vorteile bieten Kondome gegenüber anderen Verhütungsmethoden?
Sie haben gegenüber anderen Verhütungsmethoden einige klare Vorteile und sind das einzige Mittel, das sowohl vor ungewollter Schwangerschaft als auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützt. Anders als hormonelle Verhütungsmittel beeinflussen sie nicht den natürlichen Zyklus des Körpers und sind sofort einsatzbereit. Zudem sind sie nicht invasiv, einfach erhältlich und erfordern keine ärztliche Verschreibung. Besonders in neuen oder unverbindlichen Partnerschaften bieten Kondome eine unkomplizierte und sichere Lösung.
Welche Alternativen gibt es?
Neben den klassischen Kondomen gibt es auch einige Alternativen. Das Frauenkondom, auch Femidom genannt, wird in die Vagina eingeführt und bietet ebenfalls Schutz vor Schwangerschaften und Infektionen. Varianten mit integrierten Gleitmitteln oder mit wärmeleitenden Materialien können für ein natürlicheres Gefühl sorgen. Zudem gibt es nachhaltige Optionen wie Vegane Kondome, die ohne tierische Bestandteile und umweltfreundlicher produziert werden.
Wie wirken Kondome mit Betäubungsmittel?
Solche Verhütungsmittel enthalten eine leichte Dosis Lidocain oder Benzocain, die auf die empfindlichsten Bereiche des Penis wirkt. Das Betäubungsmittel reduziert die Sensibilität leicht, sodass eine längere Ausdauer beim Geschlechtsverkehr erreicht werden kann. Nach dem Aufsetzen setzt die Wirkung innerhalb weniger Minuten ein. Wichtig ist, die Gebrauchsanweisung genau zu beachten, um Überdosierung oder Hautirritationen zu vermeiden. Obwohl diese Kondome mit Betäubungsmittel für viele Männer hilfreich sein können, reagieren manche empfindlich auf die Inhaltsstoffe. Wer eine natürliche Lösung bevorzugt, kann auch durch Technik oder Training die Kontrolle über die Erregung verbessern.
Pille oder Kondom?
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