Bier Ratgeber
Welche Biersorte ist die Beste?
Hier eine passende Antwort zu geben ist kaum möglich, immerhin unterscheiden sich die Geschmäcker der Menschen doch sehr. Deutsche trinken zumeist Pils, aber auch andere Sorten werden immer beliebter oder sind es schon lange. Welche Biersorten es gibt und welche Besonderheiten dahinter stecken, soll nachfolgende Übersicht zeigen.
- Ale: Ale bedeutet in Großbritannien im Prinzip nichts anderes als Bier. Wir verstehen darunter ein obergäriges Bier mit einer meist bernsteinfarbenen Farbgebung. Geschmacklich ist das Ale meist bitter, kann aber auch ins Süßliche oder Säuerliche ausweichen.
- Altbier: Hier handelt es sich um das Bier vom Niederrhein, welches eine dunkle bis bronzene Farbgebung besitzt. Geschmacklich ist es meist etwas säuerlich. Der Name Alt verweist auf die traditionelle, obergärige Brauweise dieses Biers.
- Bockbier: Bockbiere gibt es meist nicht das ganze Jahr, sondern lediglich zu bestimmten Zeiten. Das Saisonbier gibt es als Festbock, Maibock oder auch Weihnachtsbock, wobei es sich immer um ein Starkbier mit einem hohen Anteil an Stammwürze von mehr als 16 Prozent handelt. Geschmacklich sind Bockbiere meist malzig, farblich rot bis dunkel.
- Dunkelbier: Die dunkle Farbe kommt hier zustande, da Malz bei Temperaturen von mehr als 100 Grad geröstet wird. Gerade in Bayern werden dunkle Biere gerne getrunken, es handelt sich um ein würziges Bier mit meit trockenem und hopfigen Abgang.
- Eisbier: Aufgrund seines milden und weichen Geschmacks gerne von Frauen oder jüngeren Biertrinkern gewählt, handelt es sich hier um ein untergäriges Bier. Beim Brauen wird das Bier bei besonders niedrigen Temperaturen gelagert, sodass die sich bildenden Eiskristalle die Bitterstoffe binden können. Ursprünglich stammt dieses Bier aus Nordamerika.
- Export: Durch die untergärige Brauweise konnte dieses Bier auch über Landesgrenzen hinweg transportiert werden, daher die Namensgebung. Exportbier ist kraftvoll im Geschmack und besitzt meist mehr Alkohol als das Pils.
- Helles: Helles wird bei niedrigen Temperaturen gebraut und ist gerade in Bayern zum Grundnahrungsmittel geworden. Farblich hell bis gold, schmecken untergärige Helle malzig und süß.
- Lager: Erst mit einer längeren Lagerung wird dieses Bier geschmackvoll, daher der Name. Heute vor allem in Süddeutschland und Österreich gern getrunken, ist die Bezeichnet Lager jedoch selten geworden. Lager gehören heute meist zu den Hellen oder Kellerbieren.
- Malzbier: Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofes von 1958 ist Malzbier gar kein Bier. Durch den Zuckerzusatz und das Brauen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt entsteht kein Alkohol, der Zucker wird lediglich zur Aromatisierung genutzt.
- Pils: Das liebste Bier der deutschen wurde in der böhmischen Stadt Pilsen vom deutschen Braumeister Josef Groll entwickelt, wobei es sich hier um ein helles Bier mit einem zusätzlichen Hopfenanteil handelt.
- Radler: Ein Radler ist im Grunde genommen auch kein richtiges Bier, vielmehr ein Mixgetränk aus Bier und Limonade. Im Nordwesten Deutschlands wird Radler auch gerne als Alsterwasser oder Alster bezeichnet.
- Schwarzbier: Schwarzbier wird durch die Nutzung von dunklen Braumalz hergestellt, wobei es geschmacklich an halbbittere Schokolade erinnert. Das Köstritzer Schwarzbier gilt hierzulande als das Beliebteste, zu DDR-Zeiten fristete es noch ein Nischendasein, wurde es nach der Wende zum absoluten Verkaufsschlager.
- Starkbier: Wie der Name bereits vermuten lässt, handelt es sich hier um Bier, welches einen Alkoholgehalt von mindestens 6,5 Prozent besitzt. Der Stammwürzgehalt liegt bei mehr als 16 Prozent.
- Stout: Das hopfengärige, dunkle Bier ist meist sehr rustikal, wobei es in verschiedenen Sorten angeboten wird, immer aber einen festen cremigen Schaum sein Eigen nennt.
- Weizen: Weißbiere oder einfach Weizen, werden vor allem in Süddeutschland gebraut und getrunken. Es handelt sich um ein naturtrübes Bier, wobei die Färbung durch die natürlichen Schwebstoffe der Hefe erreicht werden.
Was besagt das deutsche Reinheitsgebot?
Bier gilt hierzulande als Kulturgut. Zu dieser Geschichte gehört in jedem Fall auch das Reinheitsgebot. Dieses besagt, dass ein richtiges Bier nur die Zutaten Hopfen, Malz, Hefe und Wasser enthalten darf. Beim Reinheitsgebot wird auf verschiedene Vorschriften und Regelungen, zum Teil schon seit Jahrhunderten, Bezug genommen. Dass es in Deutschland jedoch nur Bier mit den besagten Zutaten gibt, ist ein Trugschluss und längst überholt. In der Bierverordnung von 2005 wurde festgelegt, dass die strengen Vorschriften nur noch für untergäriges Bier gelten, nur dann wenn es sich um Bier für den deutschen Markt handelt. Importiertes Bier ausländischer Brauereien unterliegen dem Reinheitsgebot nicht, ebenso können deutsche Brauereien Ausnahmegenehmigungen erhalten, wenn es sich um besondere Biere handelt.
Wie sollte Bier am besten gelagert werden?
Durch das Licht mit UVA-Strahlung wird Bier mit der Zeit bitter und verliert so seinen beliebten Geschmack. Daher nutzen viele Brauer dunkle Flaschen für ihr Bier, braune Flaschen schützen das Bier gegen Sonneneinstrahlung und anderem hellen Licht. Neben der Art der Flasche, spielt auch der Lagerungsort und dessen Eigenschaften eine wichtige Rolle. Bier sollte möglichst dunkel, vor allem aber auch kühl gelagert werden. Zudem sollten Flaschen stets im stehen gelagert werden und bei Pils & Co. die Lagerung nicht länger als 6 Wochen erfolgen. Andernfalls kann es zu geschmacklichen Veränderungen und Einbußen kommen.
Macht Bier dick?
Diese Frage beschäftigt schon seit langem viele Biertrinker. “Flüssiges Brot” sei das beliebte Getränk und ein wahrer Dickmacher. So ganz falsch ist diese Aussage auch nicht, immerhin enthält ein Gramm von reinem Alkohol bereits 7 Kilokalorien, sodass bei einem durchschnittlichen Bier rund 130 Kalorien aufgenommen werden. Doch nicht das Bier alleine ist hier der wahre Dickmacher, sondern die Tatsache, dass Bier den Appetit anregt umso mehr. Daher ist es nicht selten, dass zum Bier immer auch eine Menge gefuttert wird. Wer Bier trinken möchte und schlank bleiben will, der sollte zum Bier statt Chips oder Kartoffelsalat mit Brötchen lieber einen knackigen Salat essen. Auch der Umstieg auf alkoholfreies Bier könnte hier eine Lösung sein.