Mikrowellen Ratgeber
1. Kaufberatung Mikrowellen
Mikrowellen sind aus den meisten Haushalten gar nicht mehr wegzudenken. Die flexiblen Geräte dienen schon seit Generationen dem Aufwärmen und Auftauen von Speisen und Getränken und sind dank der kurzen Zubereitungszeiten und des niedrigen Wartungsaufwands längst nicht nur bei allein lebenden Junggesellen beliebt, wie es das Klischee vielleicht erwarten ließe. Tatsächlich werden Mikrowellen auch in Familienhaushalten benutzt. Dabei können sie sogar viele Vorteile gegenüber dem klassischen Aufwärmen im Kochtopf oder im Backofen aufbieten.
Während die Nutzung in den meisten Fällen sehr einfach ist, ist die Auswahl hingegen äußerst schwierig. Viele Modelle überschwemmen den Markt geradezu, was es für den Verbraucher sehr schwer macht, hier den Überblick zu behalten. Dabei hat man es nicht nur mit verschiedenen Designs und Größen, sondern auch mit unterschiedlichen Funktionsumfängen und Leistungen zu tun. Dies und weitere Faktoren sorgen dafür, dass man sich mit dem Thema erst einmal etwas eingehender befassen sollte, bevor man sich schließlich für ein bestimmtes Gerät entscheidet.
Genau an dieser Stelle soll dieser kurze Ratgeber ansetzen, um Verbrauchern auf der Suche nach einer neuen Mikrowelle unter die Arme zu greifen. Dazu wird zuerst einmal erklärt, was Mikrowellen sind und wie sie funktionieren. Anschließend werden die Vorzüge einer Mikrowelle etwas genauer beleuchtet. Schließlich werden alle wichtigen Faktoren und Unterscheidungskriterien erklärt und in einen Zusammenhang gesetzt, sodass hoffentlich jeder die Mikrowelle findet, die am besten zu ihm passt.
2. Funktionsweise einer Mikrowelle
Das Funktionsprinzip einer Mikrowelle ist im Prinzip sehr einfach und schnell erklärt. Im Gerät werden die namensgebenden Mikrowellen erzeugt, dabei handelt es sich um elektromagnetische Strahlung mit vergleichsweise langer Wellenlänge, die für das menschliche Auge nicht sichtbar ist. Diese wird in das Innere des Geräts abgegeben, wo es auf das aufzuwärmende Lebensmittel trifft. Die Mikrowellen werden von Wassermolekülen im Lebensmittel absorbiert, wodurch das Molekül an Bewegungsenergie gewinnt. Diese erhöhte Bewegungsenergie des Moleküls entspricht dabei einer Erhöhung der Temperatur. Auf diese Weise werden immer mehr Wassermoleküle im Lebensmittel immer weiter angeregt, bis schließlich das Ganze auf makroskopischer Ebene aufgeheizt ist.
Wie man aus der Funktionsweise herauslesen kann, ist ein entscheidender Punkt, dass die Aufheizung über das Wasser im Gut geschieht. So ist es auch einfach zu erklären, dass sich Flüssigkeiten in einer Mikrowelle wesentlich schneller erhitzen lassen als feste Lebensmittel. Je weniger Wasser in diesen enthalten ist, desto ineffizienter wird die Erwärmung. Bei sehr trockenen Speisen lohnt sich daher das beträufeln mit etwas Wasser vor dem Aufwärmen.
Das Innere einer Mikrowelle ist zumeist einfach aufgebaut und erinnert an einen klassischen Ofen. In den meisten Modellen befindet sich dabei ein Drehteller in der Mitte, auf den die Mikrowellen ausgerichtet werden und der dank seiner Drehung für eine möglichst gleichmäßige Erwärmung sorgen soll.
Grill- und Heißluftfunktionen
Zusätzlich zu der „klassischen“ Mikrowellenfunktion bieten viele Modelle zusätzlich andere Erwärmungsarten. Dazu gehören vor allem Grill- und Heißluftfunktionen.
Bei der Grillfunktion wird der Innenraum mit Infrarotlicht bestrahlt, was zwar nicht ganz dem klassischen Grillen auf einem Rost gleichkommt, aber für ähnliche Ergebnisse sorgt. Im Heißluftbetrieb fungiert die Mikrowelle hingegen als klassischer Ofen. Heiße Luft wird über einen Ventilator in den Innenraum geblasen und erwärmt damit Speisen äußerst gleichmäßig. Gerade für das Aufbacken von Tiefkühlpizzen ist eine Heißluftfunktion ungemein vorteilhaft, da sie die besten Ergebnisse produziert.
Sicherheitsbedenken – Die Mär vom „verstrahlten“ Essen
Wer sich über das Thema Mikrowellen bereits etwas umgehört hat, wird möglicherweise an der ein oder anderen Stelle auf kritische Stimmen gestoßen sein, die vor negativen Effekten von Mikrowellen auf die Gesundheit warnen. Tatsächlich können diese Warnungen in den meisten Fällen getrost ignoriert werden. Zumeist basieren sie nämlich auf falschen Annahmen über die Funktionsweise oder dubiosen und nicht wissenschaftlich anerkannten Studien.
Offizielle Studien von anerkannten Forschungszentren beweisen Mal für Mal die Sicherheit von Mikrowellen, sodass Sorgen um die Gesundheit absolut unberechtigt sind. Auch die manchmal ins Feld geführte Gefahr durch austretende Strahlung ist in den allermeisten Fällen vollkommen übertrieben. Tatsächlich isolieren alle den hiesigen Standards entsprechenden Geräte sehr gut, sodass nur ein äußerst geringer Teil der Strahlung an die Außenwelt abgegeben wird, der für Lebewesen völlig ungefährlich ist.
Eine reelle Gefahr geht ausschließlich von kaputten Mikrowellen aus, weshalb man darauf achten sollte, ob etwas mit dem Gerät nicht stimmt. Im Zweifelsfall ist es ratsam, ein nicht mehr ganz funktionsfähiges Modell durch ein Neues zu ersetzen.
3. Vorzüge einer Mikrowelle
Mikrowellen besitzen gegenüber anderen Erwärmungsmethoden handfeste Vorteile. Eine der beliebtesten Funktionen einer Mikrowelle ist dabei das Aufheizen von übriggebliebenem Essen des Vortages. In dieser Funktion ist die Mikrowelle tatsächlich einem Herd überlegen. Dabei gibt es gleich mehrere Faktoren, die für eine Mikrowelle sprechen.
Da wäre zum einen die Energieersparnis. Für die Erhitzung einer bestimmten Menge Flüssigkeit benötigt eine Mikrowelle wesentlich weniger Energie als etwa ein Herd. Auch Essen in Größenordnungen von 1-2 Portionen lässt sich hier deutlich effizienter Erwärmen. Noch deutlicher werden die Unterschiede beim Aufbacken einer Pizza mit einer Heißluftfunktion, was sich vor allem durch den Größenunterschied einer Mikrowelle und eines normalen Ofens herleiten lässt. Auch der Zeitaufwand fällt deutlich zugunsten einer Mikrowelle aus, wenn man einen Herd als Vergleich heranzieht. Besitzt man nicht gerade einen Induktionsherd, benötigt alleine schon das Aufheizen des Herdes auf die richtige Temperatur einige Minuten. In dieser Zeit ist die Mikrowelle meistens schon lange fertig. Je nach Programm und Leistung kann eine Erwärmung schon in Zeiträumen von unter einer Minute geschehen. Hier kommt es allerdings auch auf das zu erwärmende Lebensmittel an.
Ein weiterer Aspekt, der gerne übersehen wird, ist die Schonung von Nährstoffen. Tatsächlich kann eine Mikrowelle beim Zubereiten von Essen mehr wertvolle Vitamine schonen als etwa ein Herd. Dabei gibt es zwei Ebenen, auf denen dieser Effekt zustande kommt. Die Erste ist die Funktionsweise selbst. Das Erwärmen durch Mikrowellen ist im Vergleich zu einem Herd wesentlich gleichmäßiger, weshalb man Lebensmittel sozusagen „auf den Punkt“ auf die richtige Temperatur bringen kann, ohne dass weiter außen liegende Bereiche stärker erwärmt werden müssten wie dies etwa in einem Kochtopf der Fall wäre. Dadurch werden weniger Vitamine zerstört. Die andere Ebene ist die der Lebensmittel, die aufgewärmt werden. Eine Mikrowelle kann nämlich hervorragend zum Erwärmen tiefgekühlter Speisen benutzt werden. Da tiefgekühltes Gemüse bereits kurz nach der Ernte eingefroren wird, gehen keine Nährstoffe durch Lagerung verloren. Tiefkühlkost besitzt daher zumindest in diesem Punkt einen inhärenten Vorteil gegenüber frischem Gemüse.
Ebenfalls erwähnt werden sollte der geringe Platzbedarf einer Mikrowelle in Relation zu seinen Funktionen. Eine gute Mikrowelle vereint in sich Mikrowelle, Grill und Ofen und nimmt dabei, je nach Größe natürlich, nur relativ wenig Raum ein.
4. Wichtige Kriterien einer Mikrowelle im Überblick
Bei der Suche nach einer Mikrowelle sollte man vor dem Kauf diese Frage mit großer Gewissheit beantworten können: Was für ein Gerät suche ich? Das größte Hindernis beim Beantworten dieser Frage dürfte dabei sicherlich der fehlende Überblick über alle Kriterien und Unterscheidungsmerkmale sein, die man bei Mikrowellen überhaupt antreffen kann. Darum werden nun im Folgenden die Wichtigsten aufgelistet, sodass sich jeder genau das Set an passenden Kriterien herausziehen kann, dass er sich bei einem Gerät wünscht, um zielgerichtet ein dazu passendes Modell auszusuchen.
Kapazität bei einer Mikrowelle
Die Kapazität gibt an, wie groß das Volumen des Innenraums ist. Das Volumen liegt zumeist zwischen 13 und 42 Litern. Größer ist dabei nicht unbedingt besser, denn mit steigender Größe steigt auch der Energieaufwand deutlich, von den größeren Gerätemaßen ganz zu schweigen. Ohnehin braucht man für die meisten Belange des Alltags eigentlich kaum mehr als 25 Liter. Dies ist auch für eine normal große Tiefkühlpizza ausreichend. Nur wer auch viel backen möchte, sollte über eine höhere Kapazität nachdenken.
Mikrowellen Material und Design
Während Studenten und Junggesellen bei der Wahl des Materials und des Designs wohl eher weniger wählerisch sind, geht es für manche um den Erhalt eines schönen Küchenambientes. Daher werden Mikrowellen in verschiedenen Designs und Farben angeboten. Beim Material hat man zumeist die Auswahl zwischen Kunststoff und Edelstahl. Was in die eigene Küche am besten passt, muss dabei jeder selbst entscheiden.
Einbaugerät oder freistehend?
Grundsätzlich sollte man möglichst frühzeitig Gewissheit darüber haben, ob man als Mikrowelle ein Einbaugerät oder ein Freistehendes möchte. Einbaugeräte fügen sich nahtlos in die Küche ein und sind daher für den Erhalt eines ganzheitlichen Stils sicherlich die beste Wahl. Auf der anderen Seite haben freistehende Mikrowellen den Vorteil, dass sie sich einfach bewegen lassen.
Leistung der Mikrowelle
Die Leistung bestimmt, wie schnell die Mikrowelle Lebensmittel aufwärmen kann. Meistens bewegt sich der Leistungsumfang in einem Rahmen von 700 bis 1100 Watt. In diesem Bereich ist man auf jeden Fall gut aufgestellt. Größere Modelle sollten dabei in der Regel etwas leistungsfähiger sein. An sich ist die maximale Leistung aber nicht sehr entscheidend. Selbst mit einer leistungsstarken Mikrowelle lohnt sich das Erwärmern auf einer niedrigen Leistungsstufe, da die Erwärmung umso schonender wird, je geringer die eingestellte Wattzahl ist. Wichtiger als die rohe Leistung ist die Schrittzahl, in der diese eingestellt werden kann. Optimal sind Modelle mit einer komplett freien Einstellung der Leistung. Manche Geräte bieten hingegen nur fest eingestellte Schritte, deren Feinheit variiert.
Funktionsumfang
Der Punkt, in dem sich Preisunterschiede am meisten widerspiegeln, ist zweifelsohne der Funktionsumfang. Eine Grill- und/oder Heißluftfunktion gehört schon nicht zwingend zum Standardpaket. Hochwertige Modelle kommen zudem oft mit zusätzlichen Programmen, die eine zielgerichtete Erwärmung bestimmter Speisen zulassen. Auch das Auftauen von Lebensmitteln gelingt mit diesen Programmen zumeist sehr gut, ohne dass der Nutzer gezwungen wird, alles selbst haarklein anzupassen.
Am besten ist es jedoch, wenn es zusätzlich zu den voreingestellten Programmen die Möglichkeit gibt, Programme selbst festzulegen und sogar abzuspeichern. Ein Timer sollte dabei allerdings immer zum Standardpaket gehören.
Mit in diesen Punkt hinein spielt auch die Handhabung, schließlich kann ein einfaches Bedienkonzept die Nutzung sehr erleichtern, sodass etwa auch Kinder von einer Mikrowelle Gebrauch machen können. Ein größerer Funktionsumfang bedeutet dabei nicht zwangsläufig eine kompliziertere Bedienung. Hier lohnt es sich, sich vor dem Kauf genau mit den Möglichkeiten und der konkreten Handhabung der Mikrowelle auseinanderzusetzen.