Kleber Ratgeber
1. Einleitung
Kleber ist in der heutigen Zeit sowohl im Haushalt, als auch in der Industrie unentbehrlich. Er wurde allerdings bereits von unseren frühen Vorfahren vor etwa 220.000 Jahren verwendet. Aus der Birke wurde der erste Klebstoff der Menschheit gewonnen. Dazu wurde bei einer Trockendestillation das klebrige Birkenpech hergestellt, welches sich bei der Herstellung von Werkzeugen und Waffen als hilfreich erwies.
Heute gilt Kleben als ein modernes Fügeverfahren, welches in den verschiedensten Bereichen Verwendung findet. Auf dem Markt werden eine Vielzahl an Klebern für unterschiedliche Einsatzbereiche angeboten. Nachfolgend möchten wir Ihnen eine Übersicht über die verschiedenen Kleber verschaffen und aufzeigen, welche Kleber sich für die gängigsten Einsatzgebiete eignen:
2. Welche Kleber-Arten gibt es?
Bei Klebern gibt es zum einen Reaktionsklebstoffe und zum anderen physikalisch abbindende Klebstoffe. Während physikalische Klebstoffe Lösungsmittel in Form von Wasser oder organischen Chemikalien enthalten, findet die Klebeaktion bei Reaktionsklebstoffen auf chemische Weise statt, so dass kein Lösungsmittel notwendig ist. In puncto Umweltfreundlichkeit hinterlassen allerdings beide Klebearten keinen sonderlich guten Eindruck: Die physikalisch abbindende Klebstoffe enthalten zumeist chemische Lösungsmittel, welche gesundheitlich bedenklich sind. Gleiches gilt für die chemischen Bestandteile der Reaktionsklebstoffe. Allerdings gibt es Ausnahmen. So besitzen etwa Öko-Kleber einen beträchtlich reduzierten Anteil problematischer Stoffe.
Klebstoffe werden in den verschiedensten Variationen angeboten. Im Handel sind hauptsächlich folgende Kleber-Typen erhältlich:
- Alleskleber
- Holzleime
- Montagekleber
- Sekundenkleber
- Silikon
- Zweikomponentenkleber
Alleskleber
Als Alleskleber werden im Allgemeinen Klebstoffe bezeichnet, die sich für eine hohe Anzahl unterschiedlicher Einsatzgebiete verwenden lassen. Allerdings haftet ein Alleskleber zumeist nicht so gut wie ein spezieller, für den jeweiligen Einsatz konzipierter Kleber.
Holzleime
Holzleime bestehen aus natürlichen oder synthetischen Inhaltsstoffen und dienen der Verbindung von Holzelementen. Zu den modernsten Leimarten gehören einkomponentige Polyurethan-Leime. Diese sind im Handel unter PU-Leim oder PUR-Leim bekannt und sind nicht nur wasserfest, sondern auch für zum Kleben von anderen Materialien außer Holz geeignet.
Montagekleber
Ein Montagekleber hat in der Regel eine sehr hohe Klebekraft und wird oft dann eingesetzt, wenn ein Anschrauben und Festnageln nicht möglich ist. Die zumeist in einer Kartusche angebotenen Montagekleber unterscheiden sich mitunter erheblich. Hier muss beachtet werden, dass sich nicht jede Montagekleber-Art für alle Materialien eignen.
Sekundenkleber
Wie die Bezeichnung es bereits vermuten lässt, hat Sekundenkleber die Eigenschaft innerhalb von nur wenigen Sekunden eine chemische Reaktion zu entwickeln, welche die zu klebenden Elemente fest miteinander verbindet. Am besten eignet sich diese Kleber-Art für glatte Oberflächen.
Silikon
Silikon wird zwar zumeist auf dem Bau als Dichtstoff verwendet, eignet sich aber auch zum Zusammenkleben von Materialien. Silikon eignet sich vor allem im Außenbereich, da es die Eigenschaft hat sowohl Wetter- als auch Temperatur-resistent zu sein.
Zweikomponentenkleber
Zweikomponentenkleber enthalten zum einen Harz und zum anderen einen Härter, welche jeweils in unterschiedlichen Tuben als Set angeboten werden. Eine chemische Aushärtereaktion findet beim Zweikomponentenkleber erst dann statt, wenn beide Komponenten miteinander vermischt wurden. Diese Art von Kleber ist für die unterschiedlichsten Materialien geeignet, wie etwa Keramik, Glas, Holz und Kunststoffe.
3. Die richtige Auswahl des Klebstoffes
Da es für Klebstoffe fast unzählige Einsatzgebiete gibt, fällt die Wahl des richtigen Klebers oft nicht leicht. Im Folgenden möchten wir Ihnen einige Tipps geben, welche Kleber sich für die gängigsten Einsatzgebiete eignen.
Papier
Wer gerne bastelt oder aus anderen Gründen Papier mit Papier oder Pappe verkleben möchte, greift dazu am besten zu Sprüh-, Bastel- oder Alleskleber. Darüber hinaus gibt es speziellen Papierkleber.
Metall
Die Beantwortung nach der Frage, welcher Kleber sich am besten für das Kleben von Metall eignet, ist gar nicht so einfach. Für die Wahl des richtigen Klebstoffes sind nämlich u.a. folgende Parameter entscheidend:
- Metallart
- Form der Klebefläche
- Oberflächenbeschaffenheit
- Einsatzbereich des verklebten Metalls
Grundsätzlich eignet sich 2-Komponenten Kleber am besten, um Metall mit Metall oder mit anderen Materialien wie Holz, Textilien oder Pappe zu verbinden. Im Metallbau werden zumeist Klebstoffe auf Acrylat-, Epoxidharz- oder Polyurethan-Basis verwendet.
Glas
Bei Fällen, in denen es darum geht Bruchstellen aneinanderzufügen, eignen sich 2-Komponenten-Kleber und transparenter Silikonkleber. Wenn es sich um Glasgeschirr handelt, welches zu Bruch gegangen ist, sollte lebensmittelechter Kleber die erste Wahl sein, um eine Belastung des Körpers durch Giftstoffe zu vermeiden.
Wer Glasflächen miteinander verbinden möchte, ohne dass der Klebstoff sichtbar ist, sollte einen speziellen Glaskleber nutzen. Vor allem die auf Epoxid basierenden Klebstoffe haben sich hier bewährt. Je nach Einsatzgebiet kann sich auch glasklares Einkomponenten-Silikon eignen.
4. Video zu Klebstoff
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