Was sind die besten TVs 2022?
Nach Angaben der gfu - Consumer & Home Electronics GmbH bevorzugt ein großer Teil der Deutschen den Kauf von großen Fernsehern. Das liegt wohl vor allem auch daran, dass Blockbuster-Filme auf kleinen Bildschirmen weniger unterhaltsam sind. Dabei sind es vor allem die OLEDs die besonders Begehrlichkeiten wecken.
Was steckt hinter der Beliebtheit von OLED-Fernsehern? Wie können aktuelle Fernseher davon profitieren und welche Faktoren sollten Sie beim Kauf beachten? IMTEST hat 10 aktuelle Spitzenmodelle von namhaften Herstellern wie LG, Samsung, Panasonic und anderen ausgewertet und verglichen, um die Antworten zu liefern.
Wie testet IMTEST Fernseher?
Fernsehgeräte werden im Testlabor von ImTest geprüft, um ihre Leistungsfähigkeit zu ermitteln. Hier sind einige wichtige Kriterien, die dabei genauer unter die Lupe genommen werden.
- Bildqualität: IMTEST hat seine Testmethoden erweitert, um die Bildqualität von Fernsehgeräten zu messen. Die Farbgenauigkeit, d. h. wie genau der Fernseher Farben wiedergibt, wird mit einem Kolorimeter gemessen. Je besser ein Fernseher hier abschneidet, desto naturgetreuer erscheint das Bild. Das Kontrastverhältnis, der Schwarzwert und die Helligkeit werden mit einem Softwareprogramm berechnet. Außerdem werden die Bildwiederholfrequenz und die Eingabeverzögerung - auch bekannt als Reaktionszeit - gemessen.
- Ausstattung: Fernsehgeräte verfügen heute über eine Vielzahl von Anschlüssen. HDMI ist die häufigste Schnittstelle für die Bild- und Videoübertragung. Sie müssen auch auf die Versionsnummern achten. Nur die moderne Version 2.1 unterstützt 4K-Auflösung bei einer Bildwiederholfrequenz von 120 Hertz. Auch USB-Anschlüsse sind wichtig - zum Beispiel für USB-Sticks oder externe Festplatten.
- Klang: Von TV-Lautsprechern wird in verschiedenen Situationen ein hervorragender Klang verlangt, darunter laute Actionszenen, dialoglastige Sendungen, klassische Musik und Partysongs. Drei "Anwendungsszenarien" ("Stimmen", "Musikgenuss" und "Actionszenen") werden zur Prüfung der Klangqualität herangezogen.
- Service und Umwelt: Viele Menschen achten verstärkt auf Nachhaltigkeit. Neben dem Energieverbrauch werden auch die jährlichen Kosten ermittelt. Außerdem fließen die Garantiezeit und die Verpackungsmenge in die Bewertung ein. Denn gerade bei Fernsehern fällt viel Abfall an.
OLEDs im Test
Sobald man einen modernen Fernseher zum ersten Mal einschaltet, wird einem klar, dass er weit mehr ist als ein einfacher Bildschirm. Einige Modelle überschwemmen den Kunden von Anfang an mit Daten, was sowohl positive als auch negative Folgen hat.
Alle zehn Fernseher auf einmal mit dem Internet zu verbinden, einen Sendersuchlauf zu starten und sich mit den Funktionen vertraut zu machen, geht zum Beispiel beim Loewe TV schnell. Das Einrichten ist in wenigen Schritten erledigt.
Bei anderen Fernsehern, wie dem Panasonic LZW2004 oder dem Sharp EQ3, dauert die Einrichtung länger. Nachdem man sich durch die gleiche Anzahl an Menüs wie beim Loewe TV navigiert hatte, schien kein Ende in Sicht zu sein.
Viele TV-Geräte lassen sich zum Beispiel auch per Smartphone einrichten. Das gilt zum Beispiel für TV-Geräte mit dem Betriebssystem Google TV. Voraussetzung ist ein Android-Handy - iPhone-Besitzer haben leider das Nachsehen.
HDR - Was bedeutet es?
Die Bildqualität ist bei Fernsehgeräten trotz wichtiger Änderungen nach wie vor entscheidend. Die Farbtreue, d. h. wie gut der Fernseher Farben wiedergibt, ist hier entscheidend. Wenn der Rasen wie ein heller glühender Stab aussieht, werden die Farben höchstwahrscheinlich falsch dargestellt.
Besonders interessant ist es zu sehen, wie natürlich HDR-Farben dargestellt werden. HDR steht für "High Dynamic Range" (hoher Dynamikbereich). Mit dieser Technologie werden selbst leuchtende Farben natürlicher dargestellt, indem sie mit subtileren Helligkeitsstufen wiedergegeben werden.
HDR wird zum Beispiel bei UHD-Blu-rays oder ausgewählten Streaming-Inhalten eingesetzt. Um HDR-Pracht zu garantieren, muss der Fernseher hell leuchten können - deshalb ist auch die Helligkeit ein wichtiger Faktor.
Außerdem ist der Kontrast, also das Verhältnis zwischen dem hellsten und dem dunkelsten Punkt im Bild, entscheidend. So verbessern die Dolby Vision HDR-Extras unter anderem den Kontrast, die Helligkeit und die Farbvielfalt.
Wie schneiden die 55 und 65 Zoll TVs im Test ab?
Bis auf einen waren alle Kandidaten in der Lage, HDR-Farben sehr genau oder exakt wiederzugeben. Eine Ausnahme bildete der Medion TV, der nicht ganz mithalten konnte. Da das 55-Zoll-Modell in einem früheren Experiment in dieser Kategorie abschließen konnte, ist es überraschend, dass es in diesem Test dazu nicht in der Lage ist.
Die OLED-Technologie sorgt für ein exaktes Kontrastverhältnis, da sich die Pixel in dunklen Szenen selbst auslöschen. Dadurch wirken dunkle Bildbereiche so, als ob der Fernseher ausgeschaltet wäre.
Es ist auch erwähnenswert, dass das Sony X95K mit der Hintergrundbeleuchtung mithalten kann. Seit ihrer Einführung haben OLED-Bildschirme damit zu kämpfen, so viel Licht wie andere Display-Technologien zu erzeugen. Die Hersteller versuchen mit aller Macht, dieses Problem zu lösen.
Der Panasonic LZW2004 und der Samsung SN5B sind beide außergewöhnlich hell, was bedeutet, dass bei Inhalten mit hohem Dynamikumfang keine Details verloren gehen. Die LG-Fernseher und der Philips 65OLED807 liegen ebenfalls dicht dahinter. Der Sony X95K ist jedoch unangefochten der Beste wenn es um die Helligkeit geht.
Welche Schnittstellen sollten die Fernseher laut IMTEST haben?
Besitzer einer PlayStation 5 oder Xbox Series X sollten besonders auf die Anschlüsse an ihren Fernsehern achten. Denn eine beliebige HDMI-Schnittstelle reicht für die Übertragung von Bild und Ton meist nicht aus.
Um Spiele in 4K-Auflösung mit einer Bildwiederholrate von 120 Hertz zu spielen, ist ein moderner HDMI 2.1-Anschluss erforderlich. Gut zu wissen, dass fast alle Test-Fernseher mit einer Reihe dieser Anschlüsse ausgestattet sind.
Die Sony-Fernseher, die beiden LG-Geräte und der Samsung S95B verfügen alle über zwei dieser Schnittstellen, was Zeit und Mühe beim Umschalten spart. Durch die Anschlüsse ist eine höhere Bildrate möglich, die das bewegte Bild flüssiger macht.
Über die USB-Anschlüsse der Medion und Loewe TV-Geräte können Sie Ihre schönsten TV-Momente aufzeichnen. Wer gerne fernsieht und seine Lieblingsmomente aufnimmt, wird das lieben.
Der Loewe bild i.65 dr+ ist mit einer 1TB Festplatte ausgestattet. Er ist entweder mit einem Android-Smartphone oder einem iPhone über Apples AirPlay oder Miracast kompatibel. Samsung, LG und Panasonic TVs können das auch.
Wie sieht es mit dem Sound von OLED-TVs aus?
Es lässt sich nicht leugnen, dass es eine ästhetische Meisterleistung ist, superschlanke Fernsehgeräte mit erstaunlicher Bildqualität zu bauen. Andererseits hat diese Entwicklung auch eine Kehrseite, da die Gehäuse zu schlank sind, um ausreichend große Lautsprecher unterzubringen.
Die Hersteller prahlen oft mit Surround-Sound, kräftigen Bässen und dröhnenden Klängen, aber das ist nicht der Fall. Der Samsung S95B klingt ziemlich gut, auch wenn er einer der dünnsten Fernseher im Test ist. Auch wenn er dröhnt, sind die Stimmen der Charaktere in den Actionszenen immer noch hörbar.
Der Sharp EQ3 hat eine sehr kratzige Stimmwiedergabe, was ein negatives Beispiel ist. Bei der Musikwiedergabe ist neben der Stimmwiedergabe auch eine andere Qualität wichtig. Die TV-Lautsprecher müssen eine breite Palette von Klängen liefern, einschließlich tiefer Bässe und sauberer Höhen.
Der Samsung S95B liegt mit seinem ausgewogenen Klang und den sauberen Höhen wieder einmal an der Spitze, aber der Sony A95K liegt dicht dahinter. Seine zentral angeordneten Lautsprecher liefern einen volleren Klang als bei anderen Fernsehern.
Insgesamt begleitet das Sony A95K Actionfilme mit einem immer noch kräftigen Bass. Sein Klang ist allerdings recht flach - das nagt an der Immersion. Für eine bombastische Heimkino-Atmosphäre ist jedoch die Anschaffung einer Soundbar notwendig. Angesichts der hohen Verkaufspreise ist das eine ernüchternde Erkenntnis.
Original Beschreibung von ImTest:
"Besonders sogenannte OLED-TVs stehen hoch im Kurs. Was steckt hinter diesem Begriff, was können aktuelle Fernseher und worauf kommt es beim Kauf an? Um diese und weitere Fragen zu klären, hat IMTEST zehn aktuelle Top-Modelle von namhaften Herstellern wie LG, Samsung, Panasonic und Co. unter die Lupe genommen und miteinander verglichen."