Trekkingstöcke im Test
Trekkingstöcke sind unverzichtbare Begleiter für Wanderer und Bergsteiger, die in anspruchsvollem Gelände unterwegs sind. Sie bieten nicht nur zusätzlichen Halt auf rutschigem Untergrund, sondern entlasten auch Knie und Gelenke bei Bergabstiegen und helfen dabei, das Gleichgewicht zu halten. Das Outdoor Magazin hat 13 Varianten getestet – fünf Teleskop- und acht Faltstöcke – um herauszufinden, welche Modelle in puncto Komfort, Stabilität und Handhabung überzeugen. Die Testreihe zeigt, dass nicht alle Modelle die gleichen Vorteile bieten, aber einige echte Highlights für verschiedene Bedürfnisse bereitstehen.
Vorteile und Einsatzbereiche
Trekkingstöcke bieten zahlreiche Vorteile: Sie verbessern den Halt auf unwegsamem Terrain, sorgen beim Aufstieg für zusätzliche Unterstützung und entlasten die Beine beim Abstieg. Außerdem reduzieren sie die Sturzgefahr, was besonders bei Flussdurchquerungen oder Schneefeldern entscheidend ist. Moderne Modelle aus Carbon oder Aluminium sind leicht, steif und lassen sich kompakt zusammenfalten, was sie ideal für den Transport und die Mitnahme auf längeren Touren macht. Doch nicht alle Stöcke bieten die gleiche Performance, wie der Test zeigt.
Faltstöcke: Klein und leicht
Faltstöcke bestehen aus mehreren Segmenten, die durch eine Schnur verbunden sind und sich schnell auf- und zusammenklappen lassen. Sie zeichnen sich durch ein kleines Packmaß und geringes Gewicht aus, was sie ideal für Wanderer macht, die ihren Stock oft im Rucksack verstauen müssen.
- Leki Makalu FX Carbon (240 €): Dieser Faltstock setzte sich im Test als klarer Sieger durch. Mit einem perfekten Griff, angenehmen Schwingverhalten und erstklassiger Dämpfung ist er ideal für anspruchsvolle Wanderungen. Der Druckknopfmechanismus macht die Handhabung einfach, und der Stock bietet hervorragende Stabilität.
- Helinox Passport TL130 (160 €): Mit einem Gewicht von nur 370 g ist dieser Stock der leichteste im Test und eignet sich besonders für Leichtgewichtsfans. Trotz der geringen Dämpfung überzeugte er mit seiner Stabilität und dem minimalen Packmaß.
- Komperdell FXP Carbon Summit Vario (200 €): Mit einem ausgezeichneten Griff und einer guten Dämpfung ist dieser Stock besonders für größere Personen geeignet. Allerdings waren die Markierungen auf dem Stock schwer lesbar, was die Handhabung etwas erschwerte.
Schwächen bei Faltstöcken
Nicht alle Faltstöcke schnitten gleich gut ab. Besonders das günstige Modell von Ferrino Spatnik (75 €) wies Schwächen auf. Mit einem Gewicht von 570 g ist dieser Stock relativ schwer, und die Verarbeitung des Griffs ließ zu wünschen übrig. Auch das Schwungverhalten und die Stabilität konnten nicht mit den teureren Modellen mithalten.
Teleskopstöcke: Flexibilität und Stabilität
Teleskopstöcke lassen sich in der Länge verstellen und bieten einen größeren Verstellbereich als Faltstöcke. Sie sind ideal für Wanderer, die unterschiedlich große Personen oder wechselnde Geländeanforderungen berücksichtigen müssen.
- Leki Cressida (110 €): Ein ausgezeichnetes Modell für Personen mit kleinen Händen. Der Korkgriff und die bequeme Schlaufe überzeugten die Tester, während die leichte Vibration kaum ins Gewicht fiel. Mit einem Gewicht von 475 g und einer nutzbaren Länge von 65 bis 125 cm bietet der Stock ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.
- Komperdell Explorer Contour PL (110 €): Dieser Teleskopstock punktete mit einem weiten Verstellbereich und einer stabilen Konstruktion. Der Griff war besonders für größere Hände geeignet, und die Handhabung gestaltete sich durchweg problemlos.
- Black Diamond Alpine Carbon Cork (185 €): Dieser Stock überzeugte durch die exzellente Verarbeitung und die hochwertigen Materialien. Der Korkgriff und die bequeme Schlaufe sorgten für hohen Komfort, doch die Klemmstärkejustierung erfordert einen Inbusschlüssel, was die Handhabung etwas erschwert.
Günstige Modelle mit Einschränkungen
Der Forclaz MTN 500 (40 €) von Decathlon ist ein preislich sehr attraktiver Teleskopstock, der jedoch Schwächen beim Komfort und der Handhabung aufwies. Der kantige Griffkopf und das klappernde Geräusch beim Wandern machten ihn für längere Touren weniger empfehlenswert. Auch der Silva Trekking Poles Alu Cork (75 €) schnitt in der Gesamtwertung eher schwach ab. Die Schlaufenverstellung war umständlich und der Stock vibrierte spürbar beim Gehen.
Besonderheiten bei den Modellen
Einige Modelle stachen im Test durch spezielle Features hervor:
- Der Black Diamond Alpine Carbon Cork überzeugte durch seine besonders hochwertigen Materialien und eine außergewöhnliche Stabilität, was ihn ideal für anspruchsvolle Touren macht.
- Der Helinox Passport TL130 punktete durch sein minimales Packmaß und das extrem geringe Gewicht. Für Trekkingtouren, bei denen es auf jedes Gramm ankommt, ist er die erste Wahl.
- Der One Way MTX Carbon Vario (215 €) stellte sich als Multitalent heraus. Mit einem ergonomischen Griff und einer geschmeidigen Schlaufe bot er hohen Komfort und überzeugte durch seine Flexibilität und Leichtigkeit. Besonders bei langen Touren zeigte dieser Stock seine Stärke.
Fazit: Qualität setzt sich durch
Der Test zeigt, dass Trekkingstöcke einen großen Unterschied auf Wander- und Bergtouren machen können. Besonders die Modelle von Leki, Black Diamond und One Way überzeugten durch ihre Stabilität, Handhabung und Komfort. Günstigere Modelle wie der Ferrino Spatnik und Forclaz MTN 500 boten zwar ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, konnten aber in puncto Performance nicht mit den teureren Modellen mithalten.
Für den optimalen Einsatz ist es wichtig, die richtige Stocklänge zu wählen. Während einige Wanderer eine längere Einstellung bevorzugen, um mehr Schub zu erzeugen, finden andere eine kürzere Einstellung bequemer. Handschlaufen sollten ebenfalls korrekt eingestellt werden, um die bestmögliche Unterstützung zu gewährleisten. Wanderer, die auf Qualität setzen, sollten zu einem der Testsieger greifen, um ihre Touren komfortabler und sicherer zu gestalten.
Original Beschreibung von outdoor:
"Trekkingstöcke versprechen unbeschwertes Vorankommen selbst in rutschigem, steilem Terrain. Doch nicht alle Modelle überzeugen, wie der Test zeigt."