Bergsteiger Magazin: Testbericht Kletterhelme – Schutz und Komfort im Fokus
Beim Bergsteigen, Klettern oder auf Hochtouren gehört ein Helm zur unerlässlichen Sicherheitsausrüstung. Er schützt den Kopf vor Steinschlag, Eis oder harten Stößen und verhindert potenziell schwere Verletzungen. In diesem Testbericht wurden sechs aktuelle Kletterhelme hinsichtlich ihrer Schutzfunktion, ihres Tragekomforts und ihrer Anpassungsmöglichkeiten bewertet. Dabei lag der Fokus auf den besonderen Anforderungen, die verschiedene Disziplinen an die Helme stellen.
Die Bedeutung des Helmschutzes
Ein Helm ist nicht nur für Kletterer im steilen Fels wichtig, sondern auch für Bergsteiger auf Hochtouren, wo die Gefahr von Steinschlag und anderen Verletzungsquellen groß ist. Moderne Helme bestehen aus einem schockabsorbierenden Hartschaumkern aus EPS (expandiertem Polystyrol) oder dem zäheren EPP (expandiertes Polypropylen), welcher mit einer dünnen Polycarbonatschale thermoverbunden ist. Diese Schale schützt den Hartschaum vor Beschädigungen und verteilt die Aufprallenergie bei einem Schlag.
Die Norm EN 12492 definiert die Anforderungen an Kletterhelme, die nach einem schweren Schlag ihre Schutzfunktion verlieren können. Eine Ausnahme bildet das Mammut Wall Rider MIPS, das über eine zusätzliche Hartschalenschicht verfügt und so für noch mehr Sicherheit sorgt.
Gewicht und Belüftung: Wesentliche Komfortmerkmale
Ein leichter Helm erhöht den Tragekomfort erheblich, besonders bei langen Touren. Die getesteten Helme wiegen zwischen 175 und 260 Gramm. Besonders leicht ist der Black Diamond Vapor mit nur 175 Gramm. Ein geringes Gewicht geht jedoch oft mit einem Kompromiss in puncto Schutz einher, da Helme mit dünnerer Schale weniger Schutz bei seitlichen oder hinteren Schlägen bieten.
Großflächige Belüftungsschlitze oder Löcher, wie sie bei allen getesteten Modellen vorhanden sind, sind besonders bei warmem Wetter oder bei südseitigen Touren von Vorteil. Sie sorgen für eine bessere Luftzirkulation, können aber bei Kälte oder Regen nachteilig sein. Alle Helme verfügen zudem über schweißabsorbierende Polster, die sich leicht abnehmen und waschen lassen. Diese Polster verbessern den Tragekomfort erheblich, können jedoch bei enger Passform dazu führen, dass man schneller schwitzt.
Anpassung und Fixierung: Sicherer Sitz ist entscheidend
Eine optimale Anpassung des Helms ist entscheidend für die Sicherheit. Hier bieten die getesteten Modelle unterschiedliche Lösungen. Standard ist ein Verstellrad am Hinterkopf, das bei den meisten Helmen mit einer Hand bedient werden kann. Neuere Modelle setzen jedoch auf ein filigranes Riemensystem, das sich horizontal und vertikal anpassen lässt, wie beim Petzl Meteor.
Der Helm wird durch einen breiten Kinnriemen fixiert, der sich in der Regel leicht einstellen lässt. Einige Modelle, wie der Mammut Wall Rider MIPS, bieten besonders leichtgängige und sichere Verschlüsse, während andere, wie der Camp Storm, aufgrund weniger leichtgängiger Systeme beim Verstellen etwas fieseliger sind.
Fazit
Jeder der getesteten Helme bietet spezifische Vorteile und ist für bestimmte Einsatzzwecke besonders geeignet. Während einige Modelle durch ihr geringes Gewicht und die exzellente Belüftung punkten, bieten andere durch zusätzliche Schutzelemente oder besonders robuste Konstruktionen einen höheren Sicherheitsstandard. Bei der Wahl des richtigen Kletterhelms sollte neben dem Tragekomfort vor allem der Einsatzzweck im Vordergrund stehen, um optimalen Schutz bei maximalem Komfort zu gewährleisten.
Original Beschreibung von Bergsteiger:
"Kletterhelme schützen nicht nur beim Klettern den Kopf gegen Steinschlag oder harte Stöße, sondern sind auch auf Klettersteigen oder Hochtour ein Muss. Leichtes Gewicht und große Lüftungen erhöhen den Tragkomfort."