Herren E-Mountainbikes im Test: Welche "Fullys" sind zu empfehlen?
Wenn es um Elektro-Mountainbikes für Herren geht, ist es wichtig zu wissen, welche Modelle die besten sind. Der ADAC hat acht vollgefederte E-Mountainbikes unter 5000 Euro nach verschiedenen Kriterien wie Fahrverhalten, Antriebssystem und Motor, Handhabung, Sicherheit und Verarbeitung sowie Schadstoffen getestet. Das Ergebnis: Sechs E-Bikes erhielten die Bewertung "gut", während zwei Bikes als "befriedigend" eingestuft wurden. Zusätzlich gibt der ADAC Tipps für E-Mountainbike-Fahrer.
Testsieger der E-MTB für Herren ist das Cube Stereo Hybrid 140 HPC SL 750
Das Cube Stereo Hybrid 140 HPC SL 750 überzeugte als Testsieger aufgrund seiner guten Allround-Eigenschaften. Es bietet nicht nur hervorragende Bremsen, sondern auch umfassende Informationen auf dem Display und eine Schiebehilfe mit Rückwärtsblockade. Die Sitzposition ermöglicht zudem eine angenehme Fahrt auf ebener Straße. Es gibt jedoch noch Raum für Verbesserungen, insbesondere beim begrenzten Lenkeinschlag und dem Ausbau des Akkus. Das Schlusslicht im Test ist das Scott Strike eRIDE 940. Dieses Modell zeigte im Test sicherheitsrelevante Mängel. Der Mechanismus, um die Sattelstütze abzusenken, ist schwer zu erreichen, was insbesondere beim Bergabfahren zu gefährlichen Situationen führen kann, da Fahrerinnen und Fahrer ihre sichere Griffposition am Lenker aufgeben müssen. Außerdem ist das Bike von Scott in dieser Preisklasse nur mit einem 500-Wh-Akku ausgestattet, während alle anderen getesteten E-Mountainbikes Akkus mit 750 Wh oder 630/621 Wh haben. Das führt zu einer vergleichsweise geringen Reichweite (70 Kilometer) bzw. Reichhöhe (1371 Meter). Das zulässige Gesamtgewicht von nur 128 Kilo ermöglicht keine bessere Platzierung, obwohl die Geometrie des Scott grundsätzlich überzeugt und es sich spielerisch, mühelos und gut auf allen Streckenabschnitten bewegen lässt.
Dosierbarkeit der Bremsen ist entscheidend
Da beim E-Mountainbiken nicht nur bergauf, sondern auch bergab gefahren wird, legten die Tester großen Wert auf leistungsfähige Bremsen. Die Modelle, die mit einem Finger bedient werden können, sind nicht nur leichter zu handhaben, sondern überlegen den schwächeren und weniger ergonomischen Zweifingerbremsen in Bezug auf Bremskraft und Dosierbarkeit deutlich. Beim Bergabfahren kann so ein Finger immer an der Bremse bleiben, während der Lenker fest im Griff ist. Leider fehlt dieses Detail bei den Bikes von Bulls, Scott, KTM und Haibike.
Reichhöhe: Der Testsieger schafft fast 2200 Meter
Die Reichweite bzw. Reichhöhe war ein wichtiges Kriterium im Test. Je nach Akkugröße können die Fullys zwischen 80 und 110 Kilometer auf flachem Terrain zurücklegen. Entsprechend variieren die Reichhöhen. Die drei Modelle mit den besten Reichweiten erreichen mit einer Akkuladung über 2000 Höhenmeter. Der Testsieger, das Cube Stereo Hybrid, schafft sogar beeindruckende 2179 Höhenmeter. Die Ladezeiten der Akkus liegen zwischen 5,5 und 7 Stunden und wurden insgesamt als gut bis befriedigend bewertet.
Federgabel und hinterer Dämpfer
Ein weiterer wichtiger Faktor für den Fahrkomfort beim Bergabfahren sind die Federgabel und der hintere Dämpfer. Diese Komponenten konnten bei den harten und verblockten Abfahrten mehr oder weniger überzeugen. Sie ermöglichen es, den Reifen gripfördernd auf den Trail- und Wegeuntergrund zu drücken und sorgen so für Komfort und weniger Ermüdung. Dadurch ist weniger Kraftaufwand erforderlich, um das Bike auf Kurs zu halten.
Anpassung des Lenkers
Zusätzlich zur Größe ist auch die Anpassung des Lenkers wichtig. Die Bremsen, die Sattelstütze und die Schaltung sollten gut vom Griff aus erreichbar sein. Eine "Einfingerbremse" ist beim Bremshebel unverzichtbar für sicheres Bergabfahren. Es ist ratsam, die verschiedenen E-Mountainbike-Modelle ausgiebig zu testen und dabei besonders auf Ergonomie, Handling und den Informationsumfang der Bedieneinheit zu achten.
Was sollte in puncto Sicherheit beachtet werden?
Für die Sicherheit auf den Trails sollten neben einem Helm auch Knie- und Ellenbogenschützer getragen werden. Je nach Beschaffenheit des Trails können auch Rumpfprotektoren oder ein Vollvisierhelm sinnvoll sein. Bunte oder auffällige Kleidung sowie eine Klingel am Fahrrad zur akustischen Warnung tragen zur besseren Erkennung bei. Eine Schutzbrille wird empfohlen, um die Augen vor Insekten, Schmutz und Staub zu schützen. Es ist wichtig, die eigenen Fähigkeiten nicht zu überschätzen. Besonders das Bremsen birgt ein hohes Unfallpotenzial, sei es beim Bergabfahren, auf Trails oder bei actionreichen Fahrten. Zu starkes Bremsen ist eine Hauptursache für Unfälle. Es empfiehlt sich, Trainingsprogramme zu absolvieren, die helfen, die eigenen Fähigkeiten und die physikalischen Grenzen zu verstehen und zu verbessern. Es ist ratsam, Touren sorgfältig vorzubereiten. Zur Grundausstattung gehören ein kleines Erste-Hilfe-Set, ein Flickzeug und ein Ersatzschlauch mit Montagematerial, um für eine Panne gerüstet zu sein. Ein vollgeladenes Handy oder eine Powerbank sollten für Notfälle mitgeführt werden. Ein E-Mountainbike ist ein Sportgerät, das Übung erfordert. Der ADAC empfiehlt, vor dem Kauf nicht nur eine ausgiebige Probefahrt zu machen, sondern auch ein "Bikefitting" beim Fachhändler in Anspruch zu nehmen. Dabei wird die Größe des Bikes richtig angepasst und die Dämpfung optimal eingestellt. Abseits der Trails können die vollgefederten E-Mountainbikes durchaus im Alltag genutzt werden, sofern die Sattelstütze richtig eingestellt ist, um eine entspannte Sitzposition zu ermöglichen. Andernfalls kann der Druck auf die Handgelenke zu groß werden. Für den Einsatz im Straßenverkehr sind Licht, Reflektoren und eine Klingel unbedingt erforderlich.
Fazit
Der ADAC-Test von E-Mountainbikes hat gezeigt, dass es gute Optionen auf dem Markt gibt, die den Anforderungen von E-Mountainbike-Fahrern gerecht werden. Das Cube Stereo Hybrid 140 HPC SL 750 wurde als Testsieger ausgezeichnet und überzeugte mit seinen Allround-Eigenschaften. Die Dosierbarkeit der Bremsen und die Reichhöhe waren weitere wichtige Kriterien, die berücksichtigt wurden. Es ist ratsam, vor dem Kauf eines E-Mountainbikes eine Probefahrt zu machen und sich fachkundig beraten zu lassen, um das passende Bike zu finden und sowohl Fahrspaß als auch Sicherheit zu gewährleisten.
Fragen und Antworten (FAQs):
Nachfolgend beantworten wir einige Fragen zu diesem Test:
Wie wurden die Herren E-Mountainbikes im ADAC-Test bewertet?
Die Herren E-Mountainbikes wurden in den Kategorien Fahren, Sicherheit und Verarbeitung, Antriebssystem und Motor, Handhabung sowie Schadstoffe getestet. Die Bewertungen reichten von "sehr gut" bis "mangelhaft".
Welches E-Mountainbike wurde Testsieger?
Das Cube Stereo Hybrid 140 HPC SL 750 wurde zum Testsieger gekürt. Es überzeugte durch gute Allround-Eigenschaften, starke Bremsen, umfassende Informationen auf dem Display und eine Schiebehilfe mit Rückwärtsblockade.
Welches E-Mountainbike belegte den letzten Platz im Test?
Das Scott Strike eRIDE 940 landete auf dem letzten Platz. Es zeigte im Test sicherheitsrelevante Defizite, insbesondere bei der Bedienbarkeit der Sattelstütze und war mit einem kleineren Akku ausgestattet, was zu einer vergleichsweise geringen Reichweite führte.
Welche Rolle spielt die Dosierbarkeit der Bremsen bei E-Mountainbikes?
Die Dosierbarkeit der Bremsen spielt eine entscheidende Rolle beim E-Mountainbiken, insbesondere beim Bergabfahren. Eine gute Dosierbarkeit ermöglicht es den Fahrern, die Bremskraft präzise zu steuern und den Lenker sicher im Griff zu behalten. E-Mountainbikes mit Bremsen, die mit einem Finger bedient werden können, bieten dabei einen klaren Vorteil gegenüber Zweifingerbremsen.
Was sollte man bei der Einstellung der Dämpferelemente beachten?
Die Einstellung der hinteren Dämpferelemente ist wichtig für den Fahrkomfort, insbesondere beim Bergabfahren. Eine korrekte Einstellung der Dämpfer sorgt dafür, dass das Bike den Trail gut abfedert und weniger Kraftaufwand für das Halten der Spur benötigt wird. Man sollte darauf achten, dass die Anleitungen zur Einstellung verständlich sind und gegebenenfalls die Hilfe eines Fachhändlers in Anspruch nehmen, um den optimalen Druck zu ermitteln.
Original Beschreibung von ADAC motorwelt:
"Der ADAC hat acht E-Mountainbikes bis 5000 Euro nach den Kriterien Fahren, Antriebssystem und Motor, Handhabung, Sicherheit und Verarbeitung sowie auf Schadstoffe getestet. Ergebnis: Sechsmal "gut", zweimal "befriedigend". Plus: Tipps für e-MTB-Fahrer."