Rollei Actioncam 530

„Rollei richtet sich mit seinen Kamera an preisbewusste Einsteiger und spielt beim Kampf ums Treppchen keine Rolle. Der Preis der Actioncam 510 von rund 50 Euro ist aber der Wahnsinn. So reicht es trotz knapper Ausstattung und mäßigem Bild zum Preis-Leistungs-Sieg. Platz 4 geht an die GoPro Hero (2018) - eine solide Kamera, aber kein Schnäppchen. Die Überraschung ist die Yi 4K+ auf Platz 3. Sie überzeugt mit knackiger Videoqualität und starker Ausstattung, da müssen sich GoPro und Sony warm anziehen. Deren Topmodelle liefert zwar ach starke Aufnahmen und im Gegensatz zu Yi ein GPS zur Ortung, kosten aber mehr. Den Testsieg schnappt sich die GoPro Hero6 Black, weil sie bei gleicher Note günstiger Sonys FDR X3000R ist.“

„Im klassischen GoPro-Design mit reichlich Zubehör macht die günstigste Action-Cam im Testfeld auf den ersten Blick keinen schlechten Eindruck. Das fünf Zentimeter große Display auf der Rückseite informiert anhand kleiner Symbole über den aktuellen Betriebsmodus, etwa den Akku-Füllstand, die eingestellte Auflösung und den Status des Stabilisators. Der kleine Bildschirm erweist sich als praktische Hilfe – sowohl bei der Wahl der Kameraperspektive als auch beim Stöbern im brauchbar strukturierten Menü. Darin steht der übliche Funktionsumfang bereit, von Videoauflösung über Weiß abgleich bis Zeitraffermodus. Auch der elektronische Bildstabilisator lässt sich hier aktivieren. Ohne Schutzgehäuse sind die Anschlüsse (Micro-USB und -HDMI sowie MicroSD-Slot) frei zugänglich, auch für Staub und Nässe. Gut untergebracht ist der Akku, der hinter einer verriegelbaren Klappe steckt. Besseren Schutz leistet das Zusatzgehäuse, in welchem die Kamera Tauchgänge bis 40 Meter Wassertiefe überstehen soll. Der Akku hält selbst nach Herstellerangaben nur 40 Minuten durch. Die Optik der 530 überträgt einen Blickwinkel von 105 Grad, allerdings zeigen die Aufnahmen entsprechend deutliche Verzeichnungen: Rechtecke vor der Kamera mutieren zu Kissen, in den dunkleren Bereichen sieht man mitunter durcheinanderwabernde Komprimierungsartefakte. Im Video erscheinen die Farben durchaus akzeptabel, eher mit Touch ins Rötliche. Starke Bewegungen im Bild führen zu deutlichen Rolling-Shutter-Effekten. Nachlassende Beleuchtung quittiert die 530 mit eher rauschenden, in der Farbwirkung sparsameren Aufnahmen. Der elektronische, von einem Gyro-Sensor gesteuerte Stabilisator glättet leichte Erschütterungen passabel, stärkere Ruckler drangen aber spürbar, wenn auch abgeschwächt, ins Video durch. Der aufgezeichnete Ton eignet sich höchstens für dokumentarische Zwecke, er klingt mittenbetont und aufgrund der geringen Datenrate ziemlich scheppernd. Über die Rollei-App (Android/iOS) soll sich die Kamera fernbedienen lassen, auch die Wiedergabe der Aufnahmen sei damit möglich. Bei aktiver "Fernsteuerung" funktionierten die Bedienelemente am Gerät gar nicht mehr, Abstürze und Verbindungsabbrüche gehörten fast zum normalen Betrieb. Parameter ändert man besser an der Kamera direkt, genauso wie den Wechsel von Video- auf Foto-Modus.“