Olivenöl im Test: Wie der Klimawandel die Qualität beeinflusst
Die Qualität von Olivenöl steht seit jeher für Genuss und Gesundheit. Doch eine aktuelle Untersuchung der Stiftung Warentest zeigt alarmierende Entwicklungen: Die durchschnittliche Qualität des Olivenöls hat sich im Vergleich zu früheren Jahren signifikant verschlechtert. Dieser Rückgang könnte eng mit den Auswirkungen des Klimawandels zusammenhängen, wie Dürren und Hitzewellen in den Mittelmeerländern. Nur vier von 23 getesteten Ölen erreichten die Bewertung "Gut". Besonders besorgniserregend ist die Feststellung, dass Olivenöle der höchsten Güteklasse "nativ extra" häufiger Mängel wie Ranzigkeit oder stichige Noten aufweisen. In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf die Testergebnisse, die Hintergründe und die weitreichenden Folgen für Verbraucher und Produzenten.
Testergebnisse: Ein Drittel fällt durch
Die Stiftung Warentest hat 23 Olivenöle geprüft, darunter 19 der Güteklasse "nativ extra" und vier zum Braten empfohlene Öle. Von diesen fielen sechs Produkte durch, und viele andere erreichten nur ein mittelmäßiges Urteil. Trotz der überwiegend ernüchternden Ergebnisse gab es auch positive Ausnahmen: Vier Öle wurden mit "Gut" bewertet, darunter sowohl native Extra-Öle mit herausragendem Geschmack als auch Brat-Olivenöle, die sich für hohe Temperaturen eignen.
Ursachenforschung: Der Klimawandel als Einflussfaktor
Die Studie legt nahe, dass die verschlechterte Qualität des Olivenöls mit den Folgen des Klimawandels zusammenhängen könnte. Dürreperioden und anhaltende Hitze setzen den Olivenbäumen zu und beeinträchtigen sowohl die Quantität als auch die Qualität der Ernte. Zudem haben schlechte Wetterbedingungen direkten Einfluss auf die chemische Zusammensetzung und die sensorischen Eigenschaften des Öls.
Gesundheitliche Aspekte und Brat-Olivenöle
Olivenöl ist bekannt für seine positiven Auswirkungen auf die Gesundheit, vor allem wegen des hohen Anteils an Ölsäure und Polyphenolen. Die Studie hebt hervor, dass trotz der Qualitätseinbußen Olivenöl weiterhin ein wertvoller Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung ist. Zudem zeigt der Test, dass spezielle Brat-Olivenöle, eine Mischung aus raffiniertem Olivenöl und nativem Öl, für die Verwendung bei hohen Temperaturen geeignet sind, wobei zwei der getesteten Bratöle empfohlen werden können.
Preisentwicklung und Nachhaltigkeit
Ein weiterer Aspekt des Tests ist die signifikante Preissteigerung für Olivenöl seit dem letzten Test im Jahr 2022. Dies wird auf gestiegene Produktionskosten, schlechtere Ernten und eine sinkende Produktion in der EU zurückgeführt. Die Analyse legt nahe, dass der Trend zu höheren Preisen sich fortsetzen könnte, was sowohl Verbraucher als auch Produzenten vor Herausforderungen stellt.
Methodik und Güteklassen
Die Stiftung Warentest prüft Olivenöl auf Basis strenger Kriterien, darunter die sensorische Bewertung durch ein speziell ausgebildetes Panel und die chemische Analyse zur Identifikation von Verfälschungen und Schadstoffbelastungen. Der Test bietet zudem eine wertvolle Orientierung hinsichtlich der unterschiedlichen Güteklassen von Olivenöl und deren Bedeutung für die Qualität und Verwendung des Öls in der Küche.
Fazit: Qualität unter Druck
Die Ergebnisse des aktuellen Olivenöl-Tests der Stiftung Warentest zeichnen ein besorgniserregendes Bild: Die Qualität des Olivenöls, insbesondere der hochgeschätzten Kategorie "nativ extra", leidet unter den Auswirkungen des Klimawandels. Dies hat nicht nur geschmackliche Einbußen zur Folge, sondern wirft auch Fragen nach der Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit des Olivenanbaus auf. Verbraucher sind mehr denn je gefordert, beim Kauf von Olivenöl auf Qualität und Herkunft zu achten, um sowohl ihre Gesundheit als auch eine nachhaltige Landwirtschaft zu unterstützen.
Original Beschreibung von Stiftung Warentest:
"Dürren und Hitze in Mittelmeerländern hinterlassen ihre Spuren, das zeigt der aktuelle Olivenöl-Test der Stiftung Warentest: Die durchschnittliche Qualität ist im Vergleich zu früheren Untersuchungen deutlich gesunken. Produkte der höchsten Güteklasse nativ extra schmecken öfter ranzig oder stichig, und auch die chemische Qualität ist schwächer als sonst. Unser Testbericht verrät, warum das mit der Klimakrise zusammenpasst.
Von 23 Olivenölen im Test – darunter erstmals auch 4 Brat-Olivenöle – fallen 6 durch, etliche weitere sind nur Mittelmaß. Aber es gibt auch Highlights in beiden Produktgruppen: Nativ-Extra-Öle, die geschmacklich herausragen, und Brat-Olivenöle, die sich für die heiße Küche empfehlen. Insgesamt vier Öle bekommen die Note Gut."