Einführung in die Welt der Systemkameras
Systemkameras erfreuen sich wachsender Beliebtheit unter Fotoenthusiasten und Profis gleichermaßen. Sie sind bekannt für ihre Kompaktheit, Flexibilität und hohe Bildqualität. Im Gegensatz zu traditionellen Spiegelreflexkameras (DSLRs) verfügen Systemkameras über keinen optischen Sucher, was zu einem geringeren Gewicht und kompakteren Maßen führt. Stattdessen nutzen sie elektronische Sucher oder das Display zur Bildkomposition. Ein wesentlicher Vorteil von Systemkameras ist die Möglichkeit, verschiedene Objektive zu verwenden, was eine hohe Flexibilität in verschiedenen Aufnahmesituationen ermöglicht.
Ein weiterer wichtiger Aspekt bei Systemkameras ist der Sensor. Größere Sensoren, wie Vollformat oder APS-C, fangen mehr Licht ein und bieten in der Regel eine bessere Bildqualität, insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen. Kleinere Sensoren, wie Micro Four Thirds (MFT), bieten jedoch Vorteile in Bezug auf Größe und Gewicht, was sie ideal für Reisen und längere Fototouren macht.
Test der Mittelklasse-Systemkameras: Fujifilm X-S20 und OM System OM-5
"Computer Bild" hat in seiner Ausgabe 23/2023 einen interessanten Vergleichstest von zwei Mittelklasse-Systemkameras durchgeführt: die Fujifilm X-S20 und die OM System OM-5. Diese Kameras sind preislich attraktiver als ihre High-End-Pendants und bieten dennoch beeindruckende Leistungen.
Bildqualität und Sensorvergleich
Die Fujifilm X-S20 verfügt über einen APS-C-Sensor, der größer als der MFT-Sensor der OM-5 ist. Dies führt zu einer höheren Bildqualität und Detailgenauigkeit, besonders bei hohen ISO-Werten. Die X-S20 zeigt selbst bei sehr hohen ISO-Werten kaum Bildrauschen und behält eine hohe Detailtreue bei. Im Gegensatz dazu zeigt die OM-5 ab ISO 1600 eine nachlassende Bildschärfe und bei höheren ISO-Werten leichtes Bildrauschen.
Autofokus und Benutzerfreundlichkeit
Beide Kameras bieten moderne Autofokus-Systeme, die automatisch das Motiv erkennen und darauf scharfstellen. Die X-S20 zeichnet sich durch eine schnelle Schärfennachführung dank Phase-Change-Technik aus, während die OM-5 aufgrund eines überarbeiteten Kontrast-Autofokus etwas hinterherhinkt. Die X-S20 bietet außerdem mehr auswählbare Messfelder und einen Joystick zur schnelleren Auswahl des Autofokus-Messfeldes.
Videoaufnahmen
In Bezug auf Videoaufnahmen ist die X-S20 der OM-5 überlegen. Sie bietet 4K-Aufnahmen mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde und zusätzliche Funktionen wie Aufnahmen im HLG-Format und 10 Bit Farbtiefe. Die OM-5 hingegen bietet nur Basisfunktionen für 4K-Aufnahmen.
Bauweise und Wetterfestigkeit
Ein großer Unterschied zwischen den beiden Kameras ist die Wetterfestigkeit. Die OM-5 ist komplett wettergeschützt und besitzt eine IP53-Schutzklasse, was sie ideal für Aufnahmen in schwierigen Wetterbedingungen macht. Die X-S20 ist nur in Verbindung mit einem wetterfesten Objektiv gegen Regentropfen geschützt.
Display und Sucher
Beide Kameras haben weniger auflösende Sucher im Vergleich zu Profimodellen, aber sie bieten ausreichende Qualität für die meisten Anwendungen. Das Display der Fujifilm X-S20 bietet eine höhere Auflösung, was zu einem detailreicheren Bild führt.
Fazit des Tests
Die Fujifilm X-S20 überzeugt im Test durch ihre Vielseitigkeit, hohe Bild- und Videoqualität sowie eine ausgefeilte Motiverkennung. Die OM System OM-5 hingegen hat ihre Stärken in der Robustheit und einem hervorragenden Bildstabilisator. Beide Modelle bieten jedoch eine hervorragende Leistung für ihre Preisklasse und sind eine gute Wahl für Fotografen, die eine qualitativ hochwertige, aber bezahlbare Kamera suchen.
Original Beschreibung von Computer Bild:
"Am Ende gewinnt die vielseitigere Kamera: Die Fujifilm X-S20über-zeugt beim Fotografieren und Filmen mit hoher Qualität, hohem Tempo und einer ausgefeilten Motiverkennung durch den Autofokus. Die OM System OM-5schwächelt beim Filmen etwas, ist beim Fotografieren aber voll auf der Höhe. Ihre Stärken sind ein besonders guter Bildstabilisator und ein kleines, aber sehr robustes Gehäuse – genau richtig für Fotos bei Schietwetter."