Fünf Ferngläser der gehobenen Einstiegsklasse im Vergleichstest
Ferngläser sind für Naturbegeisterte unverzichtbare Begleiter, um die Schönheit der Umwelt aus der Nähe zu betrachten, sei es beim Wandern in den Alpen, bei einem Spaziergang auf Sylt, oder auf Safari. Die Auswahl an Ferngläsern ist groß, doch welche eignen sich am besten für den Allround-Gebrauch? IMTEST hat fünf Ferngläser aus der gehobenen Einstiegsklasse, die zwischen 190 und 350 Euro kosten und eine 8-fache Vergrößerung bieten, eingehend untersucht. Diese Vergrößerungsrate gilt als ideal, da sie einerseits Objekte ausreichend nah heranholt, andererseits das Risiko eines verwackelten Bildes minimiert.
Die fünf Testkandidaten
Unter die Lupe genommen wurden das Kowa SV II vom japanischen Optik-Experten Kowa, das Kite Ursus von der belgischen Firma Kite Optics, das Eschenbach Sektor D vom Nürnberger Hersteller Eschenbach, das Vortex Diamondback HD der US-Marke Vortex Optics und das Nikon Prostaff vom japanischen Kamera-Spezialisten Nikon. Diese Auswahl spiegelt eine breite Palette an Designs, Handhabungen und optischen Qualitäten wider.
Handhabung und Haptik
Die Handhabung eines Fernglases ist ein kritischer Aspekt, der das Nutzererlebnis maßgeblich beeinflusst. Das Kowa SV II, als das schwerste Modell im Test, bietet trotz seiner Massivität eine gute Griffigkeit und liegt angenehm in der Hand. Die Bedienung des Mitteltriebs ist etwas schwergängig, was jedoch durch die angenehme Handhabung der Fernglas-Brücke ausgeglichen wird. Das Kite Ursus steht dem in Sachen Haptik kaum nach, obwohl es weniger griffig ist. Positiv hervorzuheben sind hier die Augenmuscheln. Das Eschenbach Sektor D präsentiert sich kleiner und leichter, überzeugt aber dennoch durch eine hochwertige Anmutung. Das Vortex Diamondback HD punktet mit einer ansprechenden äußeren Erscheinung und einer griffigen Oberfläche. Das Nikon Prostaff bietet die angenehmste Gummi-Oberfläche aller Testkandidaten und überzeugt durch weit herausdrehbare Augenmuscheln.
Optische Qualität
Die optische Leistung ist das Herzstück eines jeden Fernglases. Alle Testmodelle bieten beeindruckende Klarheit, Schärfe und Bildhelligkeit. Das Kowa SV II setzt sich mit seiner hohen Schärfe sowohl in der Nähe als auch in der Ferne sowie einer natürlichen Farbwiedergabe an die Spitze. Das Nikon Prostaff folgt dicht dahinter, mit hoher Schärfe bei nahen und sehr hohen bei fernen Objekten. Das Vortex Diamondback HD überzeugt ebenfalls durch hohe Schärfe in allen Bereichen, neigt jedoch zu übersättigten Farben. Das Eschenbach Sektor D bietet hohe Klarheit im Nahbereich, leidet jedoch unter etwas geringerer Schärfe bei entfernten Motiven. Das Kite Ursus zeigt Schwächen bei der Schärfe in großer Entfernung.
Ausstattung und Lieferumfang
Ein Dioptrien-Ausgleich ist bei allen Modellen vorhanden, was individuelle Sehstärkenunterschiede korrigiert. Eine Tragetasche samt Gurt gehört ebenfalls zur Standardausrüstung, wobei das Vortex Diamondback HD mit einem Hartschalen-Case positiv auffällt. Gepolsterte Nackengurte bei Eschenbach, Kowa und Vortex sowie die per Gummiring befestigten Objektiv-Schutzdeckel bei Kite und Vortex sind weitere Pluspunkte. In Sachen Garantielaufzeit setzen sich Kite (30 Jahre) und Vortex (lebenslang) mit außergewöhnlich langen Zeiträumen ab.
Fazit
Für Naturliebhaber, ob Wanderer, Hobby-Ornithologen oder Zoo-Fans, bieten alle fünf Testkandidaten ein lohnenswertes Erlebnis, wobei selbst der fünfte Platz noch mit der Note "gut" abschneidet. Das Kowa SV II 8x32 überzeugt mit der schärfsten Optik im Testfeld und steht damit an der Spitze, dicht gefolgt vom Nikon Prostaff P7 8x30. Für Anwender, die Wert auf Kompaktheit legen, ist das Vortex Diamondback HD 8x32 eine ausgezeichnete Wahl, das rundum überzeugt und ein gelungenes Gesamtpaket darstellt.
Original Beschreibung von ImTest:
"Starke Allrounder mit kompakten Maßen und 8-facher Vergrößerung: fünf Ferngläser aus der gehobenen Einstiegsklasse im Test."