Techland Torment: Tides of Numenera

„Eine Milliarde Jahre in der Zukunft ist die Alleinherrschaft der Menschheit über die Erde längst vorbei. Acht Reiche kamen und gingen; jedes hat seine Spuren hinterlassen. Im daraus entstandenen neunten Reich teilen sich Menschen, Monster, Mutanten und Maschinen eine zerrissene Welt. Bei Torment: Tides of Numenera findet der Spieler sich in einer keineswegs alltäglichen Rolle wieder: Er belebt den abgelegten Wirtskörper des ?Wandelnden Gottes? und erforscht auf der Suche nach seinem Schöpfer die farbenfrohen Lande. ?Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist nicht mehr von Magie zu unterscheiden.? Dieses Bonmot des Science-Fiction-Autors Arthur C. Clarke bildet gewissermaßen den Ausgangspunkt für die enorme Vielfalt der neunten Welt. Sie ist durch verschiedene Rassen, Religionen und Kulturen mit widersprüchlichen Charakteristiken geprägt. Es finden sich Bauwerke und Technologien höchst unterschiedlicher Art. Vieles ist im Wirbel der gewaltigen Zeiträume in Vergessenheit geraten. Verstaubte Maschinen, genannt ?Numenera?, wollen entschlüsselt werden. Das Spiel beruht auf dem SciFi-lastigen Pen-and-Paper-Rollenspiel ?Numenera? von Monte Cook. Der Mix aus Science Fiction und Fantasy schafft eine ganz eigene Aura. Jedes Versatzstück des großen Weltenpuzzles wirkt originell und einzigartig, auch wenn es spieltechnisch keine Innovationen zu feiern gibt. Der Spieler verfolgt das Geschehen aus isometrischer Perspektive. Allein oder gemeinsam mit Gefährten durchstreift er ziemlich große Einzel-Maps. Kraft, Geschwindigkeit, Intellekt und Gesundheit sind die zentralen Ressourcen. Man kann Kleidung, Panzer und Waffen erwerben oder erbeuten. 25 Talente lassen sich entwickeln; das Spektrum reicht von Mechanik bis Überredungskunst. Begeisterte Erkunder werden viel Freude an dieser Welt haben. Requisiten, Charaktere und Quests sind einfallsreich gestaltet. Informationen werden oft in Form von Geschichten weitergegeben; mit jeder Interaktion entschlüsselt man einen kleinen Aspekt einer Kultur. Wie schon bei ?Planescape: Torment? aus dem Jahr 1999 liegt der Schwerpunkt des Spielgeschehens auf Erforschung und Kommunikation. Die rundenorientierten Kämpfe tragen zur Spannung bei, stehen aber nicht im Mittelpunkt. Sie werden gewürzt durch ?Cyphers?, die man im Spielverlauf auffindet ? mächtige technische Hilfsmittel, die aber jeweils nur einmal benutzt werden können. Es gibt ein komplexes Moralsystem. Dieses unterscheidet nicht zwischen guten und bösen Handlungen, sondern zwischen fünf verschiedenfarbigen ?Gezeiten?, die den Story-Verlauf beeinflussen. Auf diese Weise erreicht die Spielzeit Dutzende von Stunden; zudem verspricht das Konzept einen hohen Wiederspielwert. Action-Freunden wird der langsame Fort- schritt allerdings viel Geduld abverlangen.“