HiPP Bio Pre Anfangsmilch Combiotik Produkte

„Unser Test hilft Eltern, gute Pre-Nahrung fürs Fläschchen auszuwählen. Bekannte Marken wie Aptamil, Beba und Hipp sind mehrfach im Test vertreten, nicht all ihre Produkte sind gut. Zu den besten Pre-Nahrungen gehören auch preiswerte. Ein Vergleich lohnt also auch mit Blick auf die Kosten: Eltern können im Monat rund 200 Euro für Babymilch ausgeben – oder nur etwa 30 Euro.“

„Die Rezeptur für die perfekte Säuglingsnahrung ist so alt wie die Menschheit. Muttermilch verändert sich im Laufe der Stillzeit – immer passgenau zu den Bedürfnissen des Babys. Nebenbei schützt das Stillen noch vor Infekten und Entzündungen im Säuglingsalter sowie dauerhaft vor Allergien und Asthma. Die Liste der Vorteile ließe sich weiter fortführen. Weil Mutter Natur das genaue Rezept nicht veröffentlicht hat und es sich schon gar nicht übertreffen lässt, ist es Babynahrungsherstellern gesetzlich verboten, Anfangsnahrung in ihrer Werbung zu idealisieren. Glücklicherweise werden Kinder, deren Mütter nicht voll stillen möchten oder können, auch mit der zweiten Wahl aus Fertigpulver groß.

Die gute Nachricht aus unseren Testergebnissen für 16 Säuglingsnahrungen Anfangsmilch Pre: Insbesondere die Verunreinigungen mit bedenklichen Fettschadstoffen haben im Vergleich zu vergangenen Tests deutlich abgenommen. Sechs Anfangsnahrungen, darunter vier Bio-Produkte schneiden insgesamt mit „gut“ ab. Von drei „mangelhaften“ und einem „ungenügenden Produkt“ raten wir allerdings ab. Sechs weitere sind „befriedigend“ oder „ausreichend“. Fettschadstoffe wie 3-MCPD- und Glycidylester entstehen bei der Raffination, also der industriellen Reinigung von pflanzlichen Fetten und Ölen mithilfe von Wärme. So ist wenig erstaunlich, dass das von uns beauftragte Labor mit seiner empfindlichen Messmethode in allen Produkten 3-MCPD-Ester nachgewiesen hat sowie in einigen die problematischeren Glycidylester. Erfreulich ist, dass die aktuellen 3-MCPD-Gehalte der getesteten Pre-Nahrungen nicht mehr zu einer Überschreitung der tolerierbaren täglichen Aufnahmemenge (TDI) laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) führen. In unserem Test von 2015 waren viele Gehalte noch gut zehnmal so hoch.

Unerfreulich: Glycidylester setzen während der Verdauung Glycidol frei, das als krebserregend und erbgutschädigend gilt. In Muttermilchersatznahrung gilt seit Kurzem ein Grenzwert, der bei keiner der Nahrungen überschritten wird. Die tägliche Aufnahmemenge ist nach unserem Testergebnis mit der Rossmann-Eigenmarke Babydream Anfangsmilch Pre dennoch vergleichsweise hoch. Wir werten um zwei Noten ab. Mineralöl- und Kunststoffbestandteile im Milchpulver sind das verbliebene Hauptproblem, das die Laborergebnisse aufzeigen. Ausgerechnet in der hochpreisigen Nestle Beba Optipro Pre hat das von uns beauftragte Labor aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe, kurz MOAH, nachgewiesen. MOAH sind eine Gruppe von Stoffen, von denen einige möglicherweise krebserregend sind und die zum Beispiel aus Druckfarben in Lebensmittel übergehen können. Um welche MOAH-Verbindungen es sich in der Nestle-Nahrung genau handelt, wissen wir nicht. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) weist jedoch seit Jahren darauf hin, dass Verunreinigungen mit MOAH in Lebensmitteln generell unerwünscht sind. Die Anbieter der 15 anderen Anfangsmilchpulver in unserem Test zeigen auch, dass die Industrie Verunreinigungen durch MOAH in der Fertigung vermeiden kann. Schwieriger ist das bei den gesättigten Kohlenwasserstoffen MOSH/POSH. Wir finden sie noch in allen möglichen Lebensmitteln wie Zwieback, Tee, Kakao und aktuell in den meisten Olivenölen (Seite 16). Auch fast alle Anfangsnahrungen in diesem Test überschreiten die Grenze, ab der wir nicht mehr von Spuren sprechen. MOSH und POSH sind Stoffgruppen, die sich chemisch so sehr gleichen, dass sie sich mit der üblichen Analysemethode nicht sicher unterscheiden lassen. Wie MOAH sind MOSH Mineralölbestandteile. Von ihnen ist bekannt, dass sie sich im menschlichen Fettgewebe und in der Leber anreichern. Ob POSH die gleichen oder andere Risiken mit sich bringen, ist wissenschaftlich noch nicht geklärt. POSH lösen sich aus Kunststoffen, hier möglicherweise aus Beschichtungen der Innenbeutel der Milchpulver. Nach unserer Auffassung sollten vorsichtshalber sowohl MOSH als auch POSH in Lebensmitteln so weit minimiert werden, wie irgend möglich. Dementsprechend werten wir auch niedrige Gehalte ab.

Abgenommen haben die Belastungen mit Rückständen aus Reinigungs- und Desinfektionsmitteln wie Chlorat und Perchlorat. Auch bedenkliche Keime wie Salmonellen hat das Labor in keiner Nahrung festgestellt.

Am falschen Ende gespart haben unserer Meinung nach sechs Anbieter, darunter die relativ teure Marke Holle. In den Zutatenlisten fehlen Quellen für die langkettigen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren Docosahexaensäure (DHA) und Arachidonsäure (ARA). DHA und ARA sind in der Muttermilch enthalten und wichtig für die Entwicklung von Gehirn und Nervenzellen. Führende Wissenschaftler empfehlen den Zusatz von DHA in Kombination mit ARA, weil Studien positive Wirkungen auf die Entwicklung des Sehvermögens belegen. Ab 2020 gilt ein gesetzlicher Mindestgehalt Forschung für eine möglichst optimale Versorgung.“

„Muttermilchersatznahrungen sind für Säuglinge, die nicht (mehr) gestillt werden, alternativlos. Aktuell haben wir zwei Pre-Nahrungen getestet: die Töpfer Lactana Bio Anfangsmilch Pre (10,45 Euro für 600 Gramm) mit neuer Rezeptur und die Hipp Bio Combiotik Bio-Anfangsmilch Pre (11,95 Euro für 600 Gramm). Ergebnis: Zwar sind die Gehalte der Fettschadstoffe 3-MCPD-Ester erfreulicherweise um ein Vielfaches niedriger als noch die der meisten Muttermilchersatznahrungen in unseren Tests von 2015. Wir werten trotzdem um zwei Noten ab, da für Säuglinge mit 3,5 Kilogramm Körpergewicht die 2016 neu festgesetzte tolerierbare tägliche Aufnahmemenge (TDI) überschritten wird. In beiden Pulvern sind außerdem Mineralölrückstände (MOSH/POSH) nachweisbar, im Töpfer-Pulver auch noch Benzalkoniumchloride, die möglicherweise als Reinigungsmittelrückstände hineingelangt sind. Die Hipp-Nahrung ist trotz eines ?ausreichenden? Testergebnisses Inhaltsstoffe im Gesamturteil ebenfalls nur ?mangelhaft?, da wir den prominent auf der Vorderseite der Verpackung platzierten Slogan ?nach dem Vorbild der Natur? als Weiteren Mangel abwerten. Industriell hergestellte Säuglingsnahrung sollte nicht mit Aussagen beworben werden, die suggerieren, sie sei ebenso gut wie Muttermilch.“

„Das Produkt aus dem Hause Hipp schlittert im Test knapp an einer guten Bewertung vorbei. Ausschlaggebend dafür ist vor allem die sehr problematische Deklaration. So wird über die Formulierung ?nach dem Vorbild der Natur? ein indirekter Vergleich zu Muttermilch hergestellt, der in dieser Form nicht haltbar ist.

Ein weiterer Mangel ist der etwas erhöhte Gehalt an gefährlichem 3-MCPD-Ester, der die Note im Punkt Schadstoffe auf ein befriedigendes Niveau herunterzieht. Immerhin hinsichtlich der ernährungsphysiologischen Qualität und der Verpackung gibt es kaum etwas, das man hier kritisieren könnte.“