Stiftung Warentest: Dampfbügeleisen und -stationen im Test
Bügeln gehört zu den Haushaltsaufgaben, bei denen sich die Meinungen stark unterscheiden. Einige finden es entspannend und meditativ, während andere es als lästige Pflicht empfinden. Eine mögliche Ursache für diese unterschiedlichen Einstellungen könnte das verwendete Bügelgerät sein. Die Stiftung Warentest hat in einem umfassenden Test verschiedene Dampfbügeleisen und Dampfbügelstationen untersucht, um herauszufinden, welches Gerät sich für welche Stoffe am besten eignet und welche Vor- und Nachteile die verschiedenen Systeme mit sich bringen.
Dampfbügeleisen oder Dampfbügelstation?
Ein einfaches Dampfbügeleisen besteht aus einem integrierten Wasserbehälter, der den Dampf direkt an der Bügelsohle erzeugt. Diese Geräte sind in der Regel kompakter und günstiger als Dampfbügelstationen. Sie eignen sich gut für gelegentliches Bügeln und für kleinere Mengen an Bügelwäsche.
Dampfbügelstationen bestehen aus einer separaten Basisstation mit einem großen Wassertank und einem Bügeleisen, das über einen Schlauch mit der Basis verbunden ist. Diese Systeme können in zwei Typen unterteilt werden: Stationen mit Druckboiler und solche ohne Druckboiler. Bei Stationen mit Druckboiler wird der Dampf in einem externen Behälter erzeugt und dann über einen Schlauch zur Bügelsohle transportiert. Diese Geräte bieten oft höhere Dampfleistungen und sind besonders für große Mengen an Bügelwäsche geeignet.
Bügeleisen im Test: Testmethodik der Stiftung Warentest
Die Stiftung Warentest hat insgesamt zehn Bügelgeräte getestet: fünf Dampfbügeleisen, zwei Dampfbügelstationen ohne Druckboiler und drei Dampfbügelstationen mit Druckboiler. Der Test fand unter standardisierten Bedingungen statt, um die Ergebnisse vergleichbar zu machen. Die Geräte wurden im November und Dezember 2023 gekauft, und die Preise wurden im April 2024 ermittelt.
- Praxistest (45%): Drei erfahrene Büglerinnen testeten jedes Gerät an verschiedenen Stoffarten, darunter Mischgewebe, Seide, Baumwolle, Jeansstoff und Leinen. Bewertet wurden die Bügelqualität und die benötigte Zeit.
- Technische Prüfung (15%): Die technische Prüfung umfasste Tests zur Temperaturverteilung an der Bügelsohle, zur Dampfmenge, zur Aufheiz- und Abkühldauer sowie zur Sprühfunktion. Auch die Gleiteigenschaften der Bügelsohle wurden untersucht.
- Handhabung (20%): Fünf bügelerfahrene Tester bewerteten die Gebrauchsanleitungen, die Ergonomie und die allgemeine Handhabung der Geräte. Auch Aspekte wie das Befüllen und Entleeren des Wassertanks und das Entkalken wurden berücksichtigt.
- Haltbarkeit (10%): Die Haltbarkeit wurde durch einen Dauertest ermittelt, bei dem die Geräte 240 Stunden unter Verwendung von hartem Wasser betrieben wurden. Zudem wurden die Kratzfestigkeit der Bügelsohle und die Biegefestigkeit der Schläuche und Netzleitungen geprüft.
- Sicherheit und Schadstoffe (5%): Ein Experte prüfte die elektrische und mechanische Sicherheit der Geräte. Zudem wurden die Bügeleisengriffe auf Schadstoffe wie PAKs, Phthalate und SCCP untersucht.
- Stromverbrauch (5%): Der Jahresstromverbrauch wurde auf Basis von zweimaligem Bügeln pro Woche berechnet. Dabei wurde der Verbrauch bei maximaler und minimaler Temperatureinstellung ermittelt.
Ergebnisse des Tests
Automatische Abschaltung
Nicht alle getesteten Bügeleisen verfügen über eine automatische Abschaltung, die bei längerer Nichtbenutzung für Sicherheit sorgt. Geräte, die diese Funktion bieten, schalten sowohl in waagerechter als auch in senkrechter Position automatisch ab.
Stromkosten
Die jährlichen Stromkosten der getesteten Geräte liegen zwischen 12 und 36 Euro, berechnet auf Basis von zwei Bügelsessions pro Woche.
Tankvolumen und Dampfversorgung
Die Größe des Wassertanks variiert stark zwischen den Modellen, von einem Viertelliter bis zu zwei Litern. Diese Kapazität beeinflusst, wie lange man ohne Unterbrechung bügeln kann. Die Dampfversorgung reichte im Test von der Länge eines Popsongs bis zur Dauer einer Opernarie.
Praxisergebnisse
- Bügelqualität und Dauer: Im Test zeigte sich, dass nur wenige Modelle alle Stoffe faltenfrei glätten konnten. Einige Geräte schafften es im Praxistest nicht, ein einziges Kleidungsstück zufriedenstellend zu bügeln. Insbesondere bei empfindlichen Stoffen wie Seide und Mischgeweben gab es deutliche Unterschiede in der Leistung der Geräte.
- Verkalkung: Der Verkalkungstest, bei dem die Geräte 240 Stunden im Dauereinsatz waren, zeigte, dass einige Dampfer komplett ausfielen und keinen oder kaum noch Dampf produzierten. Dies unterstreicht die Wichtigkeit regelmäßigen Entkalkens, wie es in den Bedienungsanleitungen empfohlen wird.
Tipps für effektiveres Bügeln
Claudia Forster-Bard, eine Bügelexpertin, empfiehlt, die Restfeuchte der Kleidung zu nutzen, um das Bügeln zu erleichtern. Das bedeutet, die Wäsche von der Leine zu nehmen, bevor sie ganz trocken ist, oder das Programm „Bügelfeucht“ beim Wäschetrockner zu wählen. Auch Waschmaschinen mit Knitterschutz-Programmen können helfen, den Bügelaufwand zu reduzieren.
Stiftung Warentest Bügelgeräte Fazit
Der Test der Stiftung Warentest zeigt, dass die Wahl des richtigen Bügelgeräts entscheidend für die Bügelqualität und die Effizienz ist. Während einfache Dampfbügeleisen für gelegentliches Bügeln und kleinere Mengen geeignet sind, bieten Dampfbügelstationen mit Druckboiler eine höhere Dampfleistung und sind ideal für größere Mengen an Bügelwäsche. Die Tests offenbaren deutliche Leistungsunterschiede zwischen den Modellen, sowohl in der Bügelqualität als auch in der Handhabung und Haltbarkeit. Verbraucher sollten daher sorgfältig abwägen, welches Gerät ihren individuellen Anforderungen am besten entspricht.
Original Beschreibung von Stiftung Warentest:
"Ob Dampfbügeleisen oder Bügelstation: Jedes System hat Vor- und Nachteile. Lesen Sie im Bügeleisen-Test der Stiftung Warentest, welches Gerät für welche Stoffe taugt."