Speicherkarten Ratgeber
Speicherkarten
Eine Welt ohne mobile Endgeräte ist kaum noch denkbar, genauso wenig diese Geräte ohne entsprechende Speicherkarte. Ob nun Digitalkamera, das Smartphone oder auch der MP3-/Mediaplayer - alle diese Dinge die aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken sind, benötigen oftmals eine passende Speicherkarte.
Hier gibt es jedoch nicht nur einen einheitlichen Typ, sondern wie so oft in der Welt der Technik bedarf es für bestimmte Geräte spezielle Speichermedien mit unterschiedlichsten Eigenschaften. Unser kleiner Ratgeber soll sich mit diesem Thema etwas genauer beschäftigen und einen kleinen Überblick über erhältliche Speicherkarten, deren Leistungen und Eigenschaften geben.
Arten von Speicherkarten
Wie bereits erwähnt gibt es nicht nur eine Art der Speicherkarte, sondern je nach Gerät muss sich der Nutzer auch für eine bestimmte Speicherkarte entscheiden. Im Folgenden stellen wie die wichtigsten Arten vor und nennen Eigenschaften und Einsatzoptionen der jeweiligen Speicherkarte.
Die SD-Karte
Die SD-Karte (Secure Digital) ist die am weitesten verbreitete Karte und kommt gerade bei Digitalkameras sehr häufig zum Einsatz, aber auch in Camcordern, Navigationsgeräten oder digitalen Bilderrahmen findet man sie sehr häufig. Karten dieser Art arbeiten nach dem Prinzip der Flash-Speicherung. Damit handelt es sich um sehr effiziente Modelle hinsichtlich der Verarbeitung von Daten.
Die erste SD-Karte aus dem Jahre 1999 wurde von Matsushita, Sandisk und Toshiba entwickelt, wobei es sich hier um ein Modell mit Controller und Schreibschutzschalter handelt. Die Speicherkarte hat sich seit dem jedoch stark weiterentwickelt, mit steigendem Bedarf an Kapazität bieten SD-Karten heute nicht nur mehr Speicher als damals, sondern sie sind gleichzeitig auch noch kleiner geworden.
Eine besondere Unterart der SD-Karte ist die so genannte SDHC-Karte (Secure Digital High Capacity). Wie schon der Name verrät handelt es sich dabei um Speicherkarten mit einer besonders hohen Kapazität ab 4 GB, welche modernen Kameras und mobilen Endgeräten gerecht wird.
Seit 2009 ist zusätzlich die SDXC-Karte (Secure Digital Extended Capacity) auf dem Markt. Hier handelt es sich um Speicherkarten ab einer Kapazität von 32 GB, wobei hier das Dateisystem exFAT (Extenden File Allocation Table) genutzt wird.
Weitere Formen der SD-Karte sind die SD-Plus-Karte die sich zusätzlich an einem USB-Port anschließen lässt, ebenso wie die noch kleinere Mini-SD-Karte, diese kommt häufig in älteren Handys zum Einsatz. Im Bereich der Smartphones ist aktuell die so genannte Micro-SD-Karte (ehemals TransFlash) die wichtigste Speicherkarte.
Die Compact-Flash-Speicherkarte
Die Compact-Flash-Karte (CF-Karte) wurde bereits im Jahre 1994 von Sandisk entwickelt. Bis vor ein paar Jahren waren sie noch das hauptsächliche Speichermedium für die Spiegelreflexkamera, heute sind sie jedoch eher den professionellen Profigeräten vorbehalten. Die CF-Karte gibt es vom Typ I (43x36x3,3 mm) und vom Typ II (43x36x5 mm), wobei sie in den Kapazitäten von 128 MB bis 64 GB erhältlich ist.
CF-Karten besitzen einen eigenen Controller und über einen 16-Bit-Bus mit 5 oder 3,3 Volt übertragen sie Daten nach dem ATA-Protokoll. Wo die erste Version noch mit Datenraten von bis zu 8 MB/s beim Lesen und Schreiben arbeiteten, schafft die aktuelle Version 6.0 Datenraten von bis zu 167 MB/s.
Memory-Sticks
Hier handelt es sich um ein spezielles Speichermedium welches von Sony entwickelt wurde. Memory Sticks (MS) kommen ausschließlich in Geräten des japanischen Herstellers zum Einsatz, wobei es hier weitere Unterarten wie Memory Stick Duo (MSD), Memory Stick PRO (MSP), Memory Stick PRO Duo (MSPD) oder Memory Stick Micro (M2). Einige Memory Sticks sind mit dem so genannten MagicGate-Kopierschutz versehen.
Diese Art der Speicherarte ist nochmals deutlich kleiner als die klassische SD-Karte, sodass sie meist direkt mit einem passenden Adapter ausgeliefert werden. In Kombination mit einem Kartenleser lassen sich so die Daten ganz einfach am PC oder Notebook abrufen. Die Speicherkarten sind bis zu einer Kapazität von 32 GB erhältlich, werden jedoch in Zukunft kaum noch eine Rolle spielen, bei neueren Geräten setzt Sony selbst kaum noch auf diese Technologie.
xD-Picture Cards
xD-Picture Cards sind eher als Randnotiz und Exoten auf dem Markt für Speichermedien zu nennen. Es handelt sich hier um wenig verbreitete Speicherkarten, welche jedoch in einigen Kameratypen noch zum Einsatz kommen und dort ausschließlich genutzt werden können. Sie arbeitet mit der Flash-Speicherung und ist mit Kapazitäten von bis zu 2 GB erhältlich. Das vergleichsweise langsame Tempo und die geringen Kapazitäten sind wahrscheinlich der Grund für das Randdasein dieser Art, gute Aussichten für die Zukunft gibt es damit nicht.
Speicherkarten Speichergrößen
Die Speichergröße bzw. die Speicherkapazität beschreibt die maximale Datenmenge die ein Speicherstick oder auch andere Speichermedien aufnehmen können. Die Kapazität stellt spezielle Datenmengen dar und wird somit in den gleichen Einheiten gemessen und angegeben. Dies geschieht demnach in Bit, Byte und deren Vielfachen. Die erste SD-Karte hatte noch eine Kapazität von 8 Megabyte, die nachfolgenden Modelle verdoppelten die Kapazität jeweils. Seit den Anfängen der Speicherkarte hat sich hinsichtlich der Speicherkapazität einiges getan und die Entwicklung ist in den letzten Jahren sehr rasant fortgeschritten. Digitalkameras, Camcorder und auch Smartphones nehmen Fotos und Videos auf, aber auch andere Daten benötigen heute immer mehr Platz. Die 32 GB Karte ist aktuell die beliebteste Speicherkarte, sie bietet ausreichend Platz für Fotos, Videos und Co. Mittlerweile sind jedoch Flash-Speicher mit Kapazitäten von 512 GB auf dem Markt erhältlich.
Tempo und Leistung
Speicherkarten unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich ihrer Bauart und der Speichergröße, sondern auch die Leistung und das Tempo unterscheiden sich zum Teil deutlich. Wo die ersten SD-Karten noch mit 3,6 MB/s beim Lesen und 0,8 MB/s beim Schreiben gearbeitet haben, erreichen heute selbst die einfachen und günstigen Modelle bis zu 80 MB/s beim Schreiben. Moderne Highspeed-Karten mit UHS-I-Schnittstelle erreichen mittlerweile ein Tempo von bis zu 80 MB/s beim Schreiben, mit UHS-3-Schnittstelle sind sogar bis zu 90 MB/s möglich. Aktuelle Compact Flash Kartensind noch schneller, hier sind beim Schreiben mehr als 125 MB/s denkbar.
Die Lesegeschwindigkeit einer Speicherkarte ist dabei meist deutlich höher als die Schreibgeschwindigkeit. Speicherkarten unterscheidet man hinsichtlich ihrer Geschwindigkeit in bestimmte Klassen wie man in folgender Übersicht erkennen kann.
Geschwindigkeitsklassen der SD-Karte
- Class 2: 2 MB/s
- Class 4: 4 MB/s
- Class 6: 6 MB/s
- Class 10: 10 MB/s
- UHS Class 1: 10 MB/s
- UHS Class 3: 30 MB/s
- Video Speed Class 6 (V6): 6 MB/s
- Video Speed Class 10 (V10): 10 MB/s
- Video Speed Class 30 (V30): 30 MB/s
- Video Speed Class 60 (V60): 60 MB/s
- Video Speed Class 90 (V90): 90 MB/s
Bei der Geschwindigkeit in MB/s handelt es sich um eine Mindestgeschwindigkeit beim Schreiben welche die entsprechende Karte für die Klassifizierung erreichen muss.
Neben der Schreib- und Lesegeschwindigkeit einer Speicherkarte spielt auch Zugriffszeit eine Rolle. Die mittlere Zugriffszeit gibt die Zeit an, welche die Karte benötigt um einen bestimmten Speicherbereich zum Lesen oder Schreiben zu finden. Aktuelle Systeme sollten hier einen Wert von weniger als 12 ms (0,012 s) erreichen. Dies wird bei den Lesezugriffen fast immer erreicht, beim Schreiben kommt es meist jedoch zu deutlich höheren Zugriffszeiten.
Fake-Speicherkarten: Wenn die Daten plötzlich weg sind
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Glossar
Class
Aktuell gibt es vier Klassen zur einheitlichen Sortierung und Darstellung von Geschwindigkeiten einer Speicherkarte: Class 2, Class 4, Class 6 und Class 10. Anhand der jeweiligen Nummer kann man ablesen welches Tempo die Speicherkarte mindestens erreicht. Bei Class 2 wären dies eine minimale Schreibgeschwindigkeit von 2 MB/s, bei Class 10 dementsprechend mindestens 10 MB/s.
Flash-Speicher
Der so genannte Flash-Speicher besteht aus digitalen Speicherbausteinen, wobei die genaue Bezeichnung Flash-EEPROM lautet. Hier wird eine nichtflüchtige Speicherung gewährleistet, gleichzeitig wird der Energieverbrauch gering gehalten. Der Flash-Speicher ist miniaturisiert und portabel, die kleinsten adressierbaren Speichereinheiten lassen sich im Gegensatz zu gewöhnlichen EEPROM-Speicher bei neuen Flash-EEPROM Bytes nicht einzeln löschen oder überschreiben.
Lesegeräte
Der große Vorteil von digitalen Daten ist die Möglichkeit diese im Nachhinein bearbeiten zu können, gerade bei Fotos und Videos ist dies ein klarer Vorteil. Damit die Daten von der Speicherkarte auf den meist notwendigen PC übertragen werden können ist ein Speicherkartenlesegerät oder kurz Kartenleser notwendig. Diese Lesegeräte sind in externer oder interner Form verfügbar, wobei moderne Lesegeräte meist unterschiedliche Arten von Speichermedien aufnehmen und verarbeiten können.
Sicherheit
Auf der Speicherkarte sind häufig sensible und wichtige Daten zu finden, welche einen besonderen Schutz bedürfen. Zum Erhalt dieser Daten und für eine längere Lebensdauer der Karten haben sich die Hersteller eine Reihe an Schutzmaßnahmen einfallen lassen. Beispiele dafür sind magnetresistente Speicher die bei Kontakt mit Magnetstrahlung unbeschädigt bleiben, oder auch Speicherkarten die extreme Temperaturen vertragen. Auch der Kopierschutz oder bestimmte Verschlüsselungsverfahren kommen hier zum Einsatz.
Speicherkarten Test: Welche Speicherkarten sind die besten oder Testsieger?
- Platz: 1: SanDisk Extreme PRO UHS-I V30 200 MB/s SDXC 256GB
- Platz: 2: Samsung Evo Plus (2021) microSDXC 256GB (MB-MC256KA)
- Platz: 3: Samsung Evo Plus (2021) microSDXC 512GB (MB-MC512KA)
- Platz: 4: Intenso UHS-I Premium microSDXC 512GB
- Platz: 5: Kingston Canvas Go! Plus microSDXC 256GB
- Platz: 6: Transcend 300S microSDXC 256GB mit Adapter
- Platz: 7: Transcend 300S SDXC 256GB
- Platz: 8: Kingston Canvas Go! Plus SDXC 256GB
- Platz: 9: Transcend 300S microSDXC 512GB mit Adapter
- Platz: 10: Transcend SDXC 340S A2 512GB