Foto Magazin - 5 MFT-Kameras Testsieger

OM System UND Panasonic: Ein Vergleich der MFT-Spitzenmodelle

Das Micro-Four-Thirds-System (MFT), initiiert durch Olympus und Panasonic, feiert sein 15-jähriges Bestehen. MFT hat in der Welt der Fotografie eine revolutionäre Wende eingeleitet. Durch den Einsatz eines kleineren Four-Thirds-Sensors (17,3 x 13 mm) ermöglicht dieses System die Konstruktion kompakter Kameras und Objektive, ohne dabei signifikante Abstriche in der Bildqualität zu machen. Dieser offene Standard hat dazu geführt, dass eine Vielzahl von Herstellern, einschließlich Fremdherstellern, ein umfangreiches Objektivangebot für MFT-Kameras bereitstellen können. Besonders im Videobereich haben Hersteller wie Black Magic Design das MFT-System aufgegriffen und spezialisierte Kameras entwickelt.

Der Allrounder: Panasonic Lumix G9II

Das neue Foto-Flaggschiff von Panasonic, die Lumix G9II, wurde im Vergleich zu ihrer Vorgängerin, der Lumix G9, in mehreren Bereichen verbessert. Sie kommt im Gehäuse der Vollformatkamera Lumix S5II, was zu einem schmaleren, aber höheren und dickeren Design führt. Auffällig ist der Verzicht auf den Lüfter, was zur Folge hat, dass die Kamera statt CFexpress-Karten nun zwei SD-Karten-Laufwerke nutzt. Die Akkulaufzeit ist bemerkenswert und kann durch den Einsatz eines Batteriegriffs weiter verlängert werden. Der OLED-Sucher bleibt unverändert, bietet aber eine angemessene Auflösung und Größe. Ein Hauptmerkmal ist der verbesserte Autofokus. Die Lumix G9II ist die erste MFT-Kamera von Panasonic, die einen Hybrid-Autofokus, bestehend aus Kontrast- und Phasendetektion, besitzt. Die Motiverkennung wurde ebenfalls verbessert, wobei nun auch Tieraugen erkannt und neue Kategorien wie Fahrzeuge hinzugefügt wurden. Der Bildstabilisator wurde ebenfalls optimiert, was beeindruckende Aufnahmen mit längeren Belichtungszeiten aus der Hand ermöglicht. Die G9II erzielt ähnliche Resultate wie das Schwestermodell GH6, insbesondere im Bereich der Bildqualität. Der Wirkungsgrad der Kamera bleibt bis zu einem ISO-Wert von 1600 über 90 %. Das Bildrauschen bleibt bis zu einem ISO-Wert von 12.800 erstaunlich niedrig, und der Dynamikumfang ist mit bis zu 8,8 Blendenstufen sehr gut.

Ein Direktvergleich

Das fotoMagazin hat bei der Bewertung der MFT-Kameras sowohl Praxistests als auch Laborergebnisse berücksichtigt. Der Praxistest umfasste die Handhabung, die Reaktionsfähigkeit der Autofokus-Systeme und die allgemeine Benutzererfahrung. Laborergebnisse lieferten quantitative Daten über Bildqualität, Wirkungsgrad, Rauschverhalten und Dynamikumfang. Der Vergleich mit anderen MFT-Spitzenmodellen erfolgte anhand dieser Kriterien.

Fazit

Die Lumix G9II erweist sich als rundum gelungene Kamera, die in fast allen Bereichen führt. Trotz des etwas größeren Gehäuses bietet sie herausragende Bildqualität, hohe Geschwindigkeit, umfassende Ausstattung und starke Videofunktionen. Ihr verbessertes Autofokussystem und die allgemeine Leistungsfähigkeit positionieren sie knapp vor dem Schwestermodell GH6, was ihr den Testsieg im Vergleich der MFT-Spitzenmodelle sichert. Das MFT-System hat sich in den letzten 15 Jahren als eine tragfähige Alternative zu größeren Sensorformaten etabliert, insbesondere für Fotografen und Videografen, die Wert auf Kompaktheit und Vielseitigkeit legen. Die Weiterentwicklung der Technologie, wie sie bei der Lumix G9II zu sehen ist, zeigt, dass MFT-Kameras weiterhin eine wichtige Rolle im Bereich der digitalen Fotografie spielen werden.

Original Beschreibung von Foto Magazin:

"Zum 15. Geburtstag des Micro-Four-Thirds-Systems hat Panasonic sein neues Foto-Flagg-schiffLumix G9II vorgestellt. Wir vergleichen es im Test mit anderen MFT-Spitzen-Modellen."